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In guten Händen – VdK gibt Tipps zur Pflege und Betreuung alter Menschen

Plötzlich ein Pflegefall in der Familie: Die Suche nach einem ambulanten Pflegedienst wird notwendig. Doch Angehörige und Betroffene tun sich mit der Suche oft schwer. Mit dem Vortrag „Betreutes Wohnen“ im Bürgerhaus Ostheim gab Reinhold Wagner den Zuhörern Tipps zur Pflege in den eigenen vier Wänden, zu Pflegesätzen und Pflegeeinrichtungen.

Nidderau. Wie human eine Gesellschaft sei, zeige sich am Umgang mit Jungen und Alten, stellte Wagner, Berater für Sozialrecht im VdK-Ortsverband Nidderau, seinem Vortrag ein Zitat von Nelson Mandela voran. Seine Tipps, die er den Zuhörern vermittelte, resultierten aus Erfahrungen von Einzelfällen seiner Sprechstunden. Bei einem plötzlichen Pflegefall sei der Markt mit seiner enorm hohen Zahl von Pflegeanbietern kaum noch zu überblicken, sagte Wagner.

Von Bedeutung sei, dass der Dienst verlässlich und fachlich kompetent arbeiten müsse. An die Mitarbeiter werde der Anspruch gestellt, dass sie sich menschlich und ethisch korrekt verhielten. Zu den ersten Schritten zur Vorauswahl zähle, sich verschiedene Pflegeanbieter auszusuchen, die in der Nähe ansässig seien, damit weite Anfahrten entfielen. Wichtig seien ein Kostenvoranschlag mit Leistungsübersicht, ein kurzfristig kündbarer Vertrag mit Probezeit sowie ein Termin zum Beratungsgespräch. Wagner erklärte, worauf man achten sollte, bevor die Entscheidung für ein Heim falle. Oft werde vergessen, nach Heimordnung und Heimvertrag oder Zusatzkosten zu fragen.

Auf der Grundlage einer VdK-Checkliste zur Heim-Auswahl sprach Wagner Fragen und Kriterien an. So seien Informationen zur Lage und Größe des Hauses, der Anzahl der Heimbewohner, Größe und Ausstattungen der Zimmer und Wohnungen wichtig. „Wichtig zu wissen ist, ob eigene Möbel, Teppiche und Gardinen mitgebracht werden dürfen“, sagte Wagner. Er sprach die Reinigung der Räume, die Übernahme von Schönheitsreparaturen, Kantine- und Essens-, Ruhe- und Besuchszeiten an.

Rechtzeitige Information über Bus- und Bahnverbindungen zum Heim, die Betreuung der Heimbewohner, gemeinsame Aktionen und kulturelle Veranstaltungen sollten abgefragt werden. Menschen, die sich nicht für einen Pflegeplatz im Heim entschieden, beschäftigten ausländische Pflegekräfte. In diesem Fall riet Wagner dazu, dass sich die Angehörigen selbst ein Bild über die Pflege machen sollten.

Viele Pflegekräfte benötigten im engen Familienverband Anleitung oder beherrschten die deutsche Sprache nicht gut. Klare Vorgaben sollten bei der Zubereitung von Mahlzeiten bestehen. Auch müsse das menschliche Miteinander stimmig sein.