Die Ausfahrt des neuen Parkhauses am Niddaplatz in Bad Vilbels Neuer Mitte sorgt für Kummer. Autofahrer, speziell ältere, beklagen, dort seien sowohl die Fußgänger als auch der auf der Frankfurter Straße fließende Verkehr beim Ausfahren sehr schlecht wahrzunehmen. Das berge Gefahr.
Bad Vilbel. Auch Senioren sind Autofahrer. Und äußern sich kritisch. So geschehen während einer Sprechstunde des Bad Vilbeler Seniorenbeirats. Dort wurde Klage geführt, die Ausfahrt Wasserweg des Parkhauses am Niddaplatz bereite Probleme. Weil die rechts angrenzende Bebauung so massiv sei, könne man als Autofahrer weder die Frankfurter Straße, noch passierende Fußgänger rechtzeitig wahrnehmen. Man müsse erst bis zur Gehwegkante fahren, blockiere damit aber wiederum die Fußgänger.
Im Gremium kam dazu rasch die Idee auf, als Lösung einen Verkehrsspiegel anzubringen. In jedem Falle aber solle dafür gesorgt werden, dass nicht die Fußgänger von abbiegenden Autos aufgehalten würden. Das war der Tenor einer Anfrage an die städtische Verkehrsbehörde.
Mehr Nach- als Vorteile
Deren Leiter Timo Jehner lehnte auf FNP-Anfrage jetzt den Vorschlag der Senioren ab. „Einen Spiegel stellen wir nicht auf“, betonte er. Denn dieser biete letztlich mehr Nach- als Vorteile. Jehner erinnerte an die Vorschriften der Straßenverkehrsordnung, Autofahrer müssten sich eben langsam in die Kreuzung hinein tasten – und solche Ausfahrten gebe es entlang der Frankfurter Straßen zahlreich.
Verkehrsspiegel seien nur in Ausnahmefällen sinnvoll. In der Friedensstraße auf dem Heilsberg sei einer montiert worden, weil beim Abbiegen dort das halbe Fahrzeug auf der Straße stehe, bis der Fahrer Einblick in die kreuzende Straße habe. Es gebe aber auch Stellen, wo dieses Instrument gefordert werde, „nur weil die Leute zu bequem sind, den Kopf zu drehen.“ Zudem sorge der flüchtige Blick auf den Spiegel vor dem Losfahren für unsichere Situationen. Und Fußgänger könne man darauf erst recht nicht erkennen.
Problematisch werde es auch, wenn der Spiegel verblasse oder im Winter anlaufe oder vereise, so Jehner. Zudem, so betont der Behördenleiter, sei wegen der gegenüberliegenden Ausfahrt gar kein Platz für Spiegel. Selbst für ein Einbahnstraßenschild habe man dort nur mit Mühe einen Standort finden können.
Der Wasserweg mit der Ausfahrt sei bislang auch kein Unfallschwerpunkt, betont Jehner und meint, es riefen oft Bürger an, die den Eindruck vermittelten, es gebe in Bad Vilbel nur noch gefährliche Stellen. Jehner rät „zu mehr Gelassenheit und Achtsamkeit“.
Ein Schild warnt
Dennoch hat die Straßenverkehrsbehörde schon von sich aus am Wasserweg Handlungsbedarf gesehen. Ein großes auf dem Straßenbelag sichtbares Warnschild „Achtung Fußgänger“ kündet davon. Das soll aber noch nicht alles sein. Jehner will die Anregung der Senioren aufnehmen. Die Ecke Wasserweg/Frankfurter Straße solle bei einem der nächsten Ortstermine mit Vertretern des regionalen Verkehrsdienstes der Wetterau aufgesucht werden. Die Experten, hofft Jehner, könnten Vorschläge unterbreiten, wie die Einmündung sicherer gemacht werden könne.