Am kommenden Wochenende, von Samstag, 31. August, bis Montag, 2. September, wird in Gronau die 47. Zeltkerb gefeiert. 23 Kerbeburschen feiern drei Tage lang mit den Bürgern und Gästen aus der ganzen Region „ihre Kerb“ auf dem Festplatz im Aueweg.
Bad Vilbel. Zum ersten Mal dabei ist Festzeltwirt Markus Lange mit seinem Schaustellerbetrieb. Ihre Premiere als Kerbeburschen geben Benedikt Kroh, Jan Luca Kehlenbeck (beide 16) und Florian Buschmann (19). „Wir sind 23 Gronauer Junggesellen. Die jüngsten haben das 16te Lebensjahr erreicht. Senior ist mit 29 Jahren Gregor Winkler“, informieren Andreas Heinrich und Dominik Schäfer. Hinter den Kerbeburschen liegen arbeitsreiche Monate.
Seit dem ersten Montag im März bis zum Mai haben sie sich einmal in der Woche im Feuerwehrgerätehaus getroffen, um das Kerbprogramm auszuarbeiten. Zusätzlich stemmen die Kerbeburschen in dieser Zeit das Turnier am 1. Mai auf dem Sportgelände, bereichern das Brunnenfest der Freiwilligen Feuerwehr Gronau mit Spielen und Ideen. Von Mai bis August treffen sich die Kerbeburschen drei Mal wöchentlich.
„Montags und mittwochs arbeiten wir unsere Programme aus, samstags bauen wir an den Kulissen“, berichtet Schäfer. Auch die Kostüme nähen sie selbst. Höhepunkt vor der heißen Phase ist der Auftritt beim „Abend der Vereine“ auf dem Bad Vilbeler Markt. Dort zeigten sechs der 23 Junggesellen den Marktbesuchern eindrucksvoll in einer umjubelten Showeinlage wie fit sie sind.
In der Woche vor der Kerb treffen sich die jungen Männer jeden Abend. „Für uns beginnt die Kerb bereits am Samstagmorgen. Dann fahren wir um zehn Uhr mit Tracktorengespannen, begleitet von Feuerwehrfahrzeugen, in den Vilbeler Wald. Dort suchen wir uns unseren Kerbbaum, eine Birke, aus. Die wird von uns Kerbeburschen mit Muskelkraft und Axt geschlagen.“
Mit Baum und Traktoren geht es dann durch die Vilbeler Innenstadt zurück nach Gronau. Dort wird die Birke mit vielen bunten Bändern, die Straßen mit Birkenzweigen und Fähnchen festlich geschmückt. Um 15 Uhr holen die Kerbeburschen dann ihre „Kerblies“ bei Christel Schmidt ab. Eine Stunde später stellen sie den Kerbebaum vor dem Festzelt auf. Offiziell eröffnet wird die 47. Gronauer Zeltkerb abends um 20 Uhr von Ehrenkerbebursch Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr. Danach spielt die Band „Count“s Company“ zu Tanz und Unterhaltung auf.
Um 22 Uhr stehen die Kerbeburschen mit ihrem ersten von drei Programmen im Rampenlicht. Die Themen der drei Showprogramme sind streng geheim. Die Drehbücher schreiben die Burschen selbst. Auch die Choreografie der Showtänze erledigen sie in Eigenregie.
„Wir korrigieren uns gegenseitig. Auf unsere Gäste warten wieder drei Show-Programme. Am Samstagabend dürfen sie sich auf eine Zeitreise freuen, am Sonntagabend wird es wild und am Montagabend lassen wir die Puppen tanzen“, verrät das Duo vorab. Nach dem Programm wird bis spät in die Nacht gefeiert. Am Sonntag begrüßt dann Pfarrer Hans-Karl Heinrich seine müden Schäfchen um elf Uhr zum Zeltgottesdienst.
Weiter geht es mit einem musikalischen Frühschoppen und 50 Litern Freibier, später treffen sich alle bei Kaffee und Kuchen. Um 14 Uhr ist Kinderanimation mit Zauberer Zinnobro angesagt. Ab 20 Uhr sorgt die Band „Count’s Company“ für Stimmung im Festzelt und ab 22 Uhr präsentieren die Kerbeburschen ihr zweites mit Spannung erwartetes Programm. Der Montag beginnt um 10 Uhr mit einem 50-l-Freibier-Frühschoppen und dem Auftritt der vom Fernsehen her bekannten Schlagerstars Luis Berger und DJ Blondi. Ab 14 Uhr schlängelt sich der Festzug durch Gronau, wobei Eier eingesammelt werden, die die Grundlage für die große Rührei-Speck-Pfanne bilden.
Abends wird im Festzelt weiter geschunkelt und getanzt und das letzte Programm der Kerbeburschen zieht alle in iseinen Bann. Bei der Tombola werden die Gewinner der über die Kerb verkauften Lose gezogen. Erster Preis ist eine lebende Sau, zweiter Preis ein Spanferkel und dritter Preis eine Torte. Kurz vor Mitternacht spendet der Kerbpfarrer in Begleitung der Kerbeburschen den Kerbsegen und verliest die Kerbsünden des Jahres, dann wird die Lies unter großem Geheul zu Grabe getragen.