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Gott ist nahe

Die Gegenwart Gottes macht sich in uns als Gefühl, als innere Überzeugung, als Glauben fest. Mit unserem Denken können wir sie nicht wirklich begreifen.

Die Gegenwart Gottes ist eine ewige Tatsache.

Gott lässt uns nie allein und vergisst uns nicht.

Diese Aussage von David Adam lässt sich nur schwer „denken“. Vielmehr können wir sie glauben, und manchmal ist uns dieses Vertrauen näher, ein anderes Mal scheint es uns wie fern gerückt.

Die mystische Tradition des Christentums betont, dass Gott uns nahe ist und in uns Wohnung nimmt. In meiner theologischen Ausbildung wurde dagegen die Fremdheit Gottes betont, dass Gott nicht „in uns“ wohnt, sondern außerhalb von uns ist – unerreichbar, unerklärlich, ganz anders als wir.

In den letzten Jahren erfreuen sich „irische“ oder „keltische Segen“ großer Beliebtheit. Meiner Einschätzung nach geschieht das, weil sie die Nähe Gottes betonen. Und das ist gut so. Denn, wenn ich mich Gott immer nur fern fühle, kann Gottes Kraft mich in der Not nicht aufrichten. Gerade in schweren Zeiten brauche ich die Nähe Gottes, die Gewissheit, dass er mir nahe ist und mein Leben begleitet – und es nicht aus der Ferne „regiert“.

Die Gegenwart Gottes in mir, in Ihnen, in uns – sie ist ein warmes Gefühl, das mich jubeln lässt, wenn ich die Schönheit dieser Welt wahrnehme, wenn ich die Farbenpracht der Blumen, der Felder und des Meeres in mich aufsauge und Gott von Herzen dafür „danke“ sage. Und dann kann geschehen, dass ich vor Freude hüpfe und springe. Denn Gottes Gegenwart verändert mein Inneres, gibt mir neue Kraft und Energie, verstärkt meine Lebenslust. Und so mag Sie der folgende „Irische Segen“ durch diesen Sommer begleiten:

Gott, du Ursprung allen Lebens,

du Quelle der Liebe,

du bist wie eine gute Mutter

und wie ein guter Vater.

Sei vor uns und führe uns,

sei hinter uns und schütze uns,

sei neben uns und begleite uns,

sei zwischen uns und verbinde uns,

sei unter uns und trage uns,

sei in uns und erfülle uns,

sei über uns und segne uns.

Amen

Ihre

Pfarrerin Dr. Irene Dannemann, Ev. Heilig-Geist-Gemeinde Bad Vilbel – Heilsberg