Veröffentlicht am

Stadt spart besser als gefordert

Karben. Die Stadt Karben kann bereits im ersten Jahr unter dem Kommunalen Schutzschirm des Landes Hessen voraussichtlich ihre eigenen Sparziele übertreffen. Das kündigte Bürgermeister Guido Rahn (CDU) kürzlich im Stadtparlament an. „Die Kassenlage ist sehr positiv.“

Die Steuereinnahmen sprudelten stärker als erwartet, viele der Einsparungen griffen bereits. Durch ein verbessertes Kassenmanagement habe die Stadt außerdem aktuell fünf Millionen Euro vorübergehend anlegen können. „Es ist doch besser, wenn wir Zinsen erhalten, als wenn wir sie den Banken zahlen“, freut sich Rahn.

Allerdings fragte zumindest Harald Ruhl (SPD) in der jüngsten Parlamentssitzung, wie das Geld denn angelegt werde: „Etwa in Hedge-Fonds?“ Also riskanten Spekulationsgeschäften. Da müssen einige der Stadtverordneten lachen – auch Bürgermeister Rahn grinst. Schließlich hatte sein Vorgänger im Amt derartige spekulative Geschäfte gemacht, um der Stadt günstige Zinsen zu sichern. „Wir haben das ganz konservativ und sicher als Tagesgeld angelegt“, beruhigt Rahn.

Das aber mache Sinn, findet der Bürgermeister, weil der Stadtkasse jeweils zum Quartalsende hohe Steuerzahlungen zuflössen. Jeweils erst zu Beginn des Folgequartals belasteten dann nach und nach die Verpflichtungen der Stadt die Konten. In der Zwischenzeit könne die Kommune das Geld so parken.

Die Stadt ist im vergangenen Winter unter den Kommunalen Schutzschirm des Landes geschlüpft. Dabei hat das Land einen Großteil der kommunalen Altschulden in Höhe von mehr als 16 Millionen Euro übernommen. Im Gegenzug hat sich die Stadt Karben verpflichtet, ihren Haushalt dauerhaft auszugleichen. Mit diversen Einsparungen will sie das erreichen. Dafür hoben die Stadtverordneten unter anderem die Kita-Gebühren, Grund- und Gewerbesteuer an. Durch sinkende Schulden wird die Stadt außerdem hohe Zinslasten los – weil sie neue Vorhaben finanziert, indem sie Besitz veräußert, statt neue Schulden zu machen.

Laut Schutzschirm-Vorgaben soll die Stadt in diesem Jahr ein Defizit von knapp 1,6 Millionen Euro erwirtschaften, 2014 in Höhe von fast 700000 Euro. Ab 2015 soll das Ergebnis dann ins Plus wechseln. (den)