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Kreis mag nicht zahlen – Radweg zwischen Rendel und Gronau

Karben. Rad fahren zwischen Rendel und Gronau ist definitiv eine der gefährlicheren Arten, in der südlichen Wetterau an der frischen Luft Sport zu treiben. Auf der nicht sonderlich breiten Kreisstraße 247 brausen die Autos und Laster mit Tempo 80, 90, 100 nur ganz knapp an den Radlern vorbei. Und rauscht ein Linienbus vorbei, muss sich der Pedalist intensiv bemühen, nicht vom Fahrtwind in den Graben geweht zu werden.

Seit Jahren bereits fordert der Ortsbeirat Rendel eine Lösung – und einen Radweg zwischen beiden Stadtteilen von Karben und Bad Vilbel. Auch das Stadtparlament fordert längst eine Lösung, 2011 von den Grünen angestoßen.

Im Karbener Rathaus arbeitet man an Varianten. Doch die scheitern laut Bürgermeister Guido Rahn (CDU) bislang daran, dass der Wetteraukreis kein großes Interesse zeigt, sich an der Finanzierung zu beteiligen. Obwohl er für die Sicherheit der Radfahrer auf der Kreisstraße verantwortlich ist. Längst habe man dem Kreis kostengünstige Vorschläge gemacht, so Rahn. Vor allem habe die Stadt dafür geworben, statt eines teuren, neuen Radwegs direkt neben der Straße einfach Feldwege in der Nähe auszubauen. Außerdem würde die Stadt bei einem solchen Projekt Planung und Ausführung übernehmen, wenn der Kreis die Baukosten trage – so wie dies gerade mit dem Land beim Radweg zwischen Ober-Erlenbach und Petterweil sowie Kloppenheim geschehen sei oder umgesetzt werden soll.

Die Rendeler Varianten hatte der Ortsbeirat schon im vergangenen Jahr besprochen und dabei eine weitere Idee erarbeitet, die nun ebenfalls in der Auswahl ist: Demnach soll der bereits befestigte Feldweg südlich von Rendel nach Süden ausgebaut werden. Der neue Weg würde auf Höhe der Scharmühle zur K247 verschwenkt und erst von dort aus an der Straße entlang geführt. Eine solche Lösung dürfte günstiger sein als ein Radweg auf voller Länge neben der Straße, schätzt Rahn.

Mit dem Wetteraukreis stehe man weiterhin in Kontakt. Allerdings genügen ihm die Angebote aus der Stadt offenkundig nicht: „Es geht inzwischen vor allem um die Frage“, sagt Rahn, „was Karben übernehmen kann.“ Sprich: bezahlen kann. (den)