Mit weißen und gelben Rosen, den Farben des Vatikans, waren am Sonntag die Bänke in der katholischen Kirche Verklärung Christi auf dem Heilsberg geschmückt. Die Gemeinde feierte mit vielen Gästen ein Pontifikalamt. Geleitet wurde die feierliche Bischofs-Messe vom Diözesanbischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann.
Bad Vilbel. Zum Feiern hatten die Gläubigen an diesem Sonntag gleich fünf gute Gründe: 50 Jahre Pfarrkuratie, 50 Jahre Kirchweihe, 40 Jahre Kindergarten Verklärung Christi, Abschluss der Renovierungsarbeiten und 30 Jahre Bischofsweihe. Gemeindepfarrer Professor Dr. Pater Cheriyan Menacherry CMI freute sich sehr darüber, dass der Kardinal seine Bischofsweihe mit den Gläubigen in Bad Vilbel feierte.
Am 3. Juni 1983 wurde Karl Lehmann vom Mainzer Domkapitel zum Bischof gewählt und am 23. Juni 1983 von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Mainz ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm sein Amtsvorgänger, Hermann Kardinal Volk, am 2. Oktober 1983 im Mainzer Dom. Papst Johannes Paul II. ernannte Karl Lehmann am 28. Januar 2001 zum Kardinal. Seither lautet sein offizieller Titel „Seine Eminenz Karl Kardinal Lehmann, Kardinalpriester der Heiligen Römischen Kirche, durch Gottes Barmherzigkeit und des Heiligen Apostolischen Stuhles Gnade, Bischof des Heiligen Stuhles von Mainz.“
Pater Cheriyan Menacherry, Kardinal Lehmann, Landrat Joachim Arnold und Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr erinnerten in ihren Predigten und Grußworten an die Geschichte des Heilsberges, der vor 68 Jahren zur einer neuen Heimat für Viele wurde. Der Kardinal sagte: „Dieser Berg, diese Kirche Verklärung Christi sind ein Zeichen der Hoffnung für Gestrandete, Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Ausgebombte.“
Im gelobten Land, auf dem Berg Tabor wurde die Verklärung verkündet. Lehmann bezog sich in seiner Predigt auf das Offenbarungsereignis, das nach dem Zeugnis der Evangelien die drei Apostel Petrus, Jakobus und Johannes mit Jesus Christus erlebten, als sie ihn in besonderer, verklärter Form in Begleitung von Mose und Elija, welche die Gesetzesordnung und Prophetie des Alten Bundes verkörpern, sahen. Dort erklang aus einer Wolke das letzte Wort des Vaters an seinen Sohn und dessen Jünger: „Das ist mein geliebter, auserwählter Sohn. Auf ihn sollt ihr hören!“
Diese Szene hat die Künstlerin Agnes Mann in ihrem großen Mosaik aus französischem Dickglas über dem Altar in der Kirche Verklärung Christi festgehalten. Dargestellt ist der verklärte Christus auf dem Berg Tabor, hinter dem Moses und Elias zurück treten. Die 16 Kreuzweg-Bilder des Schweizer Künstlers Albert Wider fügen sich harmonisch in das Gesamtbild des frisch renovierten Kirchenraumes und in die Farbmischung der Betonglasfenster ein. Von Wider stammt auch die große Bronzeplastik der Gottesmutter in der Marienkapelle.
Der Name Heilsberg habe etwas mit dem Heil zu tun, das in der Verklärung von Jesus Christus angekündigt werde, erinnerte der 77-jährige Kardinal.
Die Ortsbezeichnung Heilsberg wurde nach dem Sitz der Bischöfe des Ermlandes, Heilsberg in Ostpreußen, festgelegt. 1957 wurde die katholische Kirchengemeinde mit dem Titel „Verklärung Christi“ gegründet. Am 22. Juni 1963 hatte Kardinal Hermann Volk die Kirche eingeweiht. Erster Pfarrer war Dr. Heinrich Hähner, der die Pfarrei bis 1970 leitete.
Musikalisch umrahmt wurde das Pontifikalamt unter anderem von dem Kirchenchor unter Leitung von Jürgen Paape.
Die stellvertretende Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Barbara Löhr, las aus dem Buch Daniel vor, die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Sonja Michel kündigte die Grußworte an. Mit der Gemeinde Verklärung Christi feierten die ehemaligen Pfarrer der Gemeinde Eberhard Jung und Wolfgang Kalus, Pfarrer Vincent und Pfarrer Herbert Jung von St. Nikolaus. Bürgermeister Stöhr übergab einen Geburtstagsscheck zur Kostendämpfung und bat Kardinal Lehmann, sich ins Goldene Buch der Stadt einzutragen.
Im Festzelt und auf der Wiese wurde anschließend gefeiert.