Bad Vilbel. Irgendwie putzig sieht sie aus, die aufblasbare weiße Riesenblume, hinter der das Ensemble für den Fototermin Aufstellung nimmt. Und leuchten kann sie auch. Was damit zu tun hat, dass es in dem Stück neben der „Flower Power“-Ära auch um gewisse wahrnehmungsverschiebende Zustände durch Kiffen geht. Aber das nur am Rande. Denn in der Burg, wo „Hair“ schon zweimal als Gastproduktion zu sehen war, wird wohl auch das Thema „freie Liebe“ festspieltauglich umgesetzt werden.
Dennoch setzt Regisseur Daniel Ris ganz auf die Leidenschaften: „Ich bin Jahrgang 1965 und wurde von dem Film voll erwischt.“ Das Lebensgefühl von damals wolle er spürbar machen – im Wissen darum, „dass es so heute nicht mehr sein kann.“ Der Vietnamkrieg sei nicht Afghanistan, der Protest der Hippies nicht Occupy. Überlebt habe jedoch das Gefühl von Individualität, Freiheit, Frieden, das Gefühl, nicht fremd bestimmt zu sein, erläutert der Regisseur und fügt an: „Worum es ihnen überhaupt nicht geht, ist Geld.“
Das brachte einige Gäste des Probenbesuchs in Verlegenheit, Ulrich Bommersheim von der Sparkasse Oberhessen und seinen Kollegen Dieter Wagner von der Frankfurter Sparkasse. Seit 2007 sponsern sie und die Sparkassenstiftung Hessen-Thüringen regelmäßig die Musical-Produktionen der Burgfestspiele – so auch diesmal mit einem 20 000-Euro-Scheck. Die Musicals seien stets ein Highlight, die Reaktionen seiner Kunden, die er dazu einlade, durchweg positiv, sagte zuvor Sparkassen-Vertriebsleiter Wagner.
Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) baute den Sponsoren aber eine Gedankenbrücke. Das Geld der Kunden sei bei der Sparkasse so gut angelegt, dass sie sich tatsächlich darum nicht kümmern müssten.
Festspiel-Intendant Claus-Günther Kunzmann lobte die Sparkassen als verlässlichen Partner mit dem gemeinsamen Interesse, etwas für die Region zu schaffen. (dd)
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