Tatkräftige Hilfe beim Ausräumen des Lagers des Landwirtschafts- und Heimatmuseums hat der Jugendclub Groß-Karben geleistet. Die jungen Leute schleppten Kisten, Kästen, Körbe und einen alten Webstuhl aus Eichenholz vom Dachboden in das neue Zwischenlager.
Karben. Zu Anfang leuchten die Turnschuhe von Erkan, Benny, Harun und den anderen Helfer noch in reinem Weiß. Doch es dauert nicht lange, da haben Spinnenweben, Staub und Flusen sie mit einem zarten Grauschleier überzogen. Der guten Laune der sechs Jugendlichen und einiger Erwachsener tut das keinen Abbruch. „Wir helfen gerne“, sagt Harun (18) und greift nach den Weidenkörben, die als erste auf den Abtransport warten.
Dutzende dieser ländlichen Aufbewahrungsbehältnisse und weitere museale Bestände lagerten seit Jahren auf dem großen Dachboden im Degenfeldschen Schloss. 20 knarrende schmale Holzstiegen müssen erklommen werden, um hinauf zu kommen, dazu die Stufen des Treppenhauses im Museum und zum Schluss noch einmal eine Holztreppe in der Halle für die landwirtschaftlichen Großgeräte.
Tatkräftige Hilfe
Hier hat die Stadt kurzfristig einen 80 Quadratmeter großen Zwischenboden aus Holz eingezogen, der die Lagerbestände aufnehmen soll. Doch für die Jugendlichen, die alle gerne Fußball spielen und körperlich topfit sind, ist das kein Problem. Sie haben auch keine Angst vor Spinnen, Staub und Gespenstern, die im fahlen Licht des Dachbodens lauern könnten.
Sozialpädagoge Bilal Can vom Fachdienst Jugend und drei weitere erwachsene Helfer des Jugendclubs packen ebenfalls an. In weiser Voraussicht haben sie sich vorher bei einem gemeinsamen Frühstück im Jugendclub gestärkt, der auf der Rückseite des Schlosses beheimatet ist. Dort soll er nach dem Willen der Stadt auch bleiben.
Vom Tisch sind die Gedankenspiele, die drei Räume des Clubs dem Museum zuzuschlagen. „Der Club ist für unsere Jugendlichen ein ganz wichtiger Treffpunkt“, sagt Halil Akinci (39), der dem Club seit Jahren ein ehrenamtlicher Helfer ist. „Wer weiß, was aus manchem geworden wäre, wenn er nicht den Club gehabt hätte.“
Antikes und Museales
Die Jugendlichen kommen inzwischen richtig in Fahrt. Sie lachen, scherzen, diskutieren über Fußball und rätseln ab und zu darüber, was sie in den Händen tragen. „Irgendetwas Antikes“, sagt Erkan und trägt gemeinsam mit Benny schwer an dem Webstuhl aus Eiche. Genauer Bescheid wissen Stadtrat Jürgen Hintz (CDU) und Rainer Obermüller vom Geschichtsverein Karben. Sie hatten schon vorher das Museums-Lager auf dem Dachboden gesichtet. Die Entscheidung, was davon ausstellungswürdig ist, wird später in aller Ruhe gefällt. (ado)