Bad Vilbel. Womöglich sollte unser Stadtteil um einen Baum betrogen werden, entrüsteten sich Anlieger der Homburger Straße in Massenheim und der Grünen-Vertreter im Ortsbeirat (OB) und Bad Vilbeler Stadtparlament, Peter Paul. Den Grund der Aufregung lieferte ein mit Pflastersteinen befestigter vorgesehener Baumstandort im Rückbaubereich der Homburger. Die Politiker setzten sich zur Ortsbegehung in Marsch. Ortsvorsteher Jockel Schatz (CDU) erschien zusammen mit Irene Eckhardt, der Vorsitzenden des CDU-Arbeitskreises Verkehr, an der Einmündung der Hainstraße ebenso wie Ortsbeiratsmitglied Volker Hummel (CDU), der CDU-Fraktionschef im OB Massenheim, Thorsten Hering, und Stadtrat Rüdiger Wiechers (CDU).
Wie’s zum Pflaster-Streich von Massenheim kam? Im Rückbau-Plan der Homburger Straße ist an der betreffenden Stelle unmissverständlich ein Baum eingezeichnet. Doch was war zu sehen: Pflaster. Inzwischen hatte Stadtbaurat Dieter Peters (parteilos) telefonisch mitgeteilt, der Baum stehe nicht zur Disposition. Entweder sei die Kurve von der Firma irrtümlich komplett zugepflastert worden oder es sei einfacher, aus dem Pflaster ein Loch auszuschneiden. Letzteres trifft wohl zu. Denn der Ausschnitt, der wieder frei gelegt wird, war bereits gekennzeichnet. „Das muss jemand von der Baufirma gewesen sein, denn von uns war’s keiner“, so Peters auf FNP-Anfrage. Schatz atmete auf, Paul brauchte seinen mitgebrachten Spaten nicht einzusetzen, um das Erdreich frei zu legen. Schließlich ist allen ein Stein vom Herzen gefallen.
Andere Dinge gehen wie vorgesehen voran. Damit werden 13 Bäume den Rand der rückgebauten Homburger Straße säumen. Vielleicht werden es nach der unvorhergesehenen Begehung sogar noch zwei oder drei Bäume mehr.
Zwar berichtete Eckhardt, es seien seit dem Beschluss über die Gestaltung der Homburger Straße am 10. Februar 2006 mehrfach zusätzliche Standorte geprüft, aber wieder verworfen worden. „Mehr geht nicht“, sagte sie. Doch auf dem Turnhallenparkplatz neben der Straße erscheint es den Begutachtern doch noch möglich, zwei oder drei Bäume zusätzlich mit überfahrbaren Gittern unterzubringen, ohne dass dadurch Parkplätze verloren gehen. „Wir sind alle bemüht, möglichst viele Bäume zu bekommen, um den Alleencharakter der neu gestalteten Straße zu unterstreichen“, betonte Wiechers. Schatz will die Stadt um eine Prüfung der Angelegenheit bitten. Peters versicherte, derzeit stünden „keine Mittel zur Verfügung, aber das kann jederzeit nachträglich gemacht werden“.
Bei Anwohnern entstandene Irritationen um nicht eingebaute Beton-Baumringe konnten bei der Begehung geklärt werden.