Nach dem Willen der Sozialdemokraten soll in der nächsten Stadtverordnetenversammlung der Magistrat der Stadt beauftragt werden, „umgehend mit dem Schulträger und der Schulgemeinde der Stadtschule Gespräche aufzunehmen, mit dem Ziel, dass die heutige Stadtschule in Dr.-Albert-Chambré-Stadtschule umbenannt wird“.
Bad Vilbel. Falls eine solche Umbenennung „überraschenderweise nicht möglich sein sollte“, wollen die Genossen den Magistrat ersatzweise beauftragen, das der Stadt gehörende Gebäude Dr.-Albert-Chambré-Haus oder auch den freien Platz auf dem Gelände der Stadtschule als Dr. Albert-Chambré-Platz zu benennen.
Die Jüdische Gemeinde Bad Vilbel habe bei der Namenssuche für den Platz in der Neuen Mitte dafür plädiert, diesen Platz Dr.-Albert-Chambré-Platz zu nennen. Bei der Stadt seien 178 weitere Namensvorschläge eingegangen. Der Vorschlag der Jüdischen Gemeinde kam mit vier weiteren Vorschlägen auch in die engere Auswahl. Über diese fünf Vorschläge haben die Bürger abgestimmt. Mit einer deutlichen Mehrheit von 287 Nennungen hat der Name „Nidda-Platz“ gewonnen. Es folgten Neuer Markt und dann Dr.-Albert-Chambré-Platz, und dies noch vor Erich-Glück-Platz und Herbert-Heckmann-Platz. „Dieses Votum der Bürger zeigt, dass man Dr. Albert Chambré noch heute in Bad Vilbel eine große Bedeutung in der Geschichte Bad Vilbels zurechnet“, folgert Walter Lochmann, Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten im Stadtparlament und begründet den Antrag.
Dr. Albert Chambré war Leiter der Höheren Bürgerschule und Rektor der 1925 gegründeten Realschule des Volksstaates Hessen. Er ist am 14. November 1938 im KZ Dachau gestorben. (sam)