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Neue Saatguthalle

Der Rohbau für die 700 Quadratmeter große, vom Frankfurter Architekten Peter Fenchel in Holzkonstruktion mit Tondachziegeln entworfenen Saatguthalle am Dottenfelderhof steht. In der Halle soll das Saatgut der Getreide- und Gemüsezüchter gelagert und aufbereitet, Spezialmaschinen, Folientunnel, Bauwagen und Container untergestellt werden. Stolz präsentierte Margarethe Hinterlang, zuständig für Presse und PR, der Staatsdomäne den Rohbau.

Bad Vilbel. Über diesen freut sich auch Getreidezüchter Dr. Hartmut Spieß, der im letzten Jahr den ersten Spatenstich in die Erde senkte: „Ich bin überrascht wie schön die Halle aussieht. Allerdings habe ich das Gefühl, dass sie wieder zu klein wird.“ Die neue Saatguthalle ist Voraussetzung für die Fortführung der erfolgreichen Getreide- und Gemüsezüchtung auf dem Dottenfelderhof. Seit 35 Jahren ist es ein Anliegen des Hofzüchters, das Spektrum verfügbarer Sorten für den Bio-Landbau zu erweitern.

Die vier Hektar große Versuchsfläche der Züchtungsforschung gliedert sich in insgesamt 17000 Parzellen auf. Die Ernte davon wird jeweils separat gelagert und ausgewertet.

Von den 550000 Euro Baukosten für die neue Saatguthalle übernahm die Darmstädter Software AG-Stiftung 160000 Euro, das Land Hessen 75000 Euro, die GLS Bank gab einen Kredit in Höhe von 200000 Euro. Die Baukosten für die in die ursprüngliche Planung mit angeschlossenen Büros und Laborräume lagen bei rund zwei Millionen Euro.

Eingeweiht wird die neue Saatguthalle am 15. Mai um 14 Uhr von Lucia Puttrich, der Hessischen Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Zu den noch dringend benötigten Spendern für das Zukunftsprojekt in Sachen frei verfügbaren Saatgutes gehört die im Oktober 2011 gegründete Bürger AG für nachhaltiges Wirtschaften FrankfurtRheinMain. Sie setzt sich für faire ökologische Arbeitsweisen und eine lebenswerte Umwelt ein.

Vorstand Joerg Weber warb mit einem Flyer am Freitag und Samstag bei den Kunden des Dottenfelderhofladens für die Ziele, Pläne, bevorstehende Aktionen und mögliche Projekte der Bürger AG. Zu den vier möglichen Beteiligungsprojekten gehören die Saatguthalle auf dem Dottenfelderhof und das von der Mibusa AG zusammen mit der Phönix Naturkost GmbH am Rosbacher Brunnen in Rosbach v.d.H. geplante Handels- und Produktionszentrum. „Das Zentrum soll die Logistik für den Biohandel in der Region verbessern und neue Vermarktungsmöglichkeiten für Erzeuger und Händler schaffen“, erläutert Weber Helga Doran aus Nieder-Erlenbach.

In den einzelnen Gewerken des Produktionsbereichs sollen vor allem regionale Produkte und Rohstoffe verarbeitet und veredelt werden. 150 Mitarbeiter finden hier bereits zu Beginn eine Stelle, weitere neue Arbeitsplätze sollen geschaffen werden. Die Bürger AG möchte sich vor allem am Bau der Bio-Bäckerei und des Naturkost-Abholmarktes beteiligen. Bürger-AG-Vorstand Weber zeigte sich bei den Gesprächen mit den Kunden zuversichtlich: „Unser Wertpapierprospekt steht kurz vor der Fertigstellung. Wir legen ihn noch diesen Monat der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz BaFin, vor. Stimmt die BaFin zu, dann können wir Ende Mai Aktien zum Kauf anbieten.“

Bei den Kunden des Dottenfelderhofladens kam die Werbeaktion gut an. Sie legen großen Wert auf ökologische, regionale Ernährung, die auf dem Demeter Hof angebaut, erzeugt und hergestellt wird. Die Stärkung nachhaltigen Wirtschaftens in der Rhein-Main-Region ist ihnen wie der Bürger AG wichtig. Einer ihrer Leitsprüche lautet: „Die Förderung einer nachhaltigen Wirtschaftsweise und ein Umdenken, das den Erhalt unserer Ressourcen und die Zukunft unserer Kinder und Enkel berücksichtigt, ist notwendig.“ Die Bürger AG will in eine ökologisch wie wirtschaftlich nachhaltige Entwicklung der Region investieren, den Ausbau von Netzwerken fördern und die Energiewende in der Region beschleunigen. Erreichen will die AG ihre Ziele nach den Worten Webers durch Beteiligungen an der gesamten Wertschöpfungskette biologischer Landwirtschaft, dem Kauf von Land zur anschließenden Verpachtung an Bio-Erzeuger sowie die Förderung von Maßnahmen und Strukturen, die die Vermarktung nachhaltig hergestellter Produkte begünstigen.

Informationen gibt es im Internet unter www.bürger-ag-frm.de oder https://de-de.facebook.com/BuergerAG