Nidderau. Es war die vor gut einem Monat angekündigte Lieschen-Konferenz. Der Grund: Mehrere Bürger hatten sich über überfüllte Züge und Probleme beim Einsteigen beschwert.
Herausgekommen ist bei der Konferenz, zum Ärger der Politik, nicht viel. „Das Ergebnis ist alles andere als befriedigend. Ich hätte mir konkrete Ideen von Bahn und RMV erwartet“, kommentierte Niederdorfeldens Bürgermeister Klaus Büttner (SPD). Seine Kommune gehört mit Bad Vilbel, Nidderau und Schöneck zur Arbeitsgemeinschaft Nahverkehr Niddertal (AGNV).
Büttner wertet das Verhalten der Bahn in der Sitzung als „Verzögerungstaktik“. Auch bei anderen Teilnehmern der Konferenz war der Unmut über deren Verlauf spürbar. Man habe zwar betont, dass sich die Situation mit den neuen Waggons im Jahr 2014 verbessern werde, so Büttner. Zudem habe die Bahn erklärt, dass 15 von 17 Zügen mittlerweile mit Rampen ausgestattet seien, die den Zugang erleichtern – eine Reaktion auf den großen Abstand zwischen Gleis und Zug.
„Doch die Rampen sind auch nicht das Gelbe vom Ei“, so der Bürgermeister. Zudem habe er, trotz Beteuerungen der Bahn, dass die Situation sich seit Januar entspannt habe, erneut von mehreren Zugausfällen gehört.
„Ich sehe keinerlei Schuld- oder Unrechtsbewusstsein bei der Deutschen Bahn“, so Büttner. Ein Grund mehr für ihn, die Lieschen-Zahlungen der Kommunen an den RMV tatsächlich zu kürzen, wie es bereits Verkehrsdezernent André Kavai (SPD) für den Main-Kinzig-Kreis angekündigt hatte. Büttner ist sich sicher: „Es muss ein weiteres Treffen geben, mit konkreten Vorschlägen.“ (zlp)