Nach 15 Jahren Pause organisieren die Fidelen Sandhasen am Samstag wieder einen Maskenball. Dafür absolvierten die Narren sogar einen Crashkurs in Cocktail-Mixen unter Anleitung von Vereinsmitglied Thomas Horinek.
Bad Vilbel. „21 – 22 – 23!“ Mit einem eleganten Schwung gießt Friseurmeister Thomas Horinek die klare Flüssigkeit ins Glas. Doch kein Rum fließt im „Hasenstall“, dem Vereinslokal der Sandhasen, sondern pures Leitungswasser – und nur zu Übungszwecken.
Fünf Tage vor dem großen Event testen neun Vereinsmitglieder, ob sie fit sind für die Cocktailbar. Horinek weiht sie in die Finessen des Thekengewerbes ein. „Cocktail ist halt immer auch Show“, verrät er. Bevor er sich vor 20 Jahren als Friseur selbstständig machte, arbeitete Horinek drei Jahre als Barkeeper in der Peacock-Bar des Sachsenhäuser Holiday Inn. Aber auch für die Sandhasen stand er schon am Mixer: im „Narrenexpress“, einer Mischung aus Ball und Sitzung, die noch vor 15 Jahren im alten St. Nikolaus-Pfarrsaal über die Bühne ging.
Während die Teilnehmer sich im Ausschank üben, wundern sie sich. Für den Caipirinha sollen es nur drei, maximal vier Zentiliter Rum sein. Das kommt den Zuschauern vor, wie ein bloß halbvolles Glas. Aber das soll so sein, versichert Horinek. Verlängert wird mit Mineralwasser. Nicht nur, weil die Spirituosen teuer sind, sondern weil in dem Cocktail auch zwei Löffel braunen Zuckers kommen – „das zusammen geht sofort in den Körper“, weiß der erfahrene Mixer. Er rät den jungen Frauen, nicht zu schüchtern zu sein und mit ihren Gästen ins Gespräch zu kommen. Ob sie etwa statt des Caipirinha mal einen Caipiroska probieren möchten. Da ist dann statt Rum Wodka drinnen.
Hauptsächlich aber geht es an diesem Abend um die geschickte Handhabung der Zutaten. Dass man von den geknickten Strohhalmen den Knick abschneidet, dass die Limette für den Caipirinha frisch sein soll und geachtelt werden muss. Ob man das auch vorbereiten könne, wenn der Andrang groß ist? Nein, findet Horinek. Ein bisschen Warten gehöre dazu, schließlich sei die Bar auch ein Ort, um sich zu unterhalten. Und er weiß auch noch bestens seine Lieblings-Cocktails. Den „Harvey Wallo Banker“ (Orange, Rum, Tequila) und als besondere Mixtur der „Long Island Ice Tea“ – eine garantiert nicht jugendfreier Drink „mit allem Alkohol, der klar und durchsichtig ist“.
So scharfe Sachen sind am Samstag im Kurhaus nicht zu haben. Dafür, kündigt Sandhasen-Sprecher Horst H. Hilling an, ist auch die Polizei mit von der Partie, um für den „Bob“ zu werben. Auf den Ball haben sich die Sandhasen schon ein halbes Jahr lang vorbereitet, auch Natascha Dieckert vom Elferrat und Yasemin Bedil. Fünf Liter Tequila und Rum, acht Liter Cachaça, dem brasilianischen Zuckerrohrschnaps – „und jede Menge Saft“, sagt Dieckert. Neben Caipirinha, Piña Colada und Tequila Sunrise gibt es auch einen alhoholfreien Fruchtcocktail, den „Sandhas““. 45 Vereinsmitglieder sind aktiv, um Bar und Ballsaal zu bewirtschaften.
Bei der Neuauflage des Maskenballs im Kurhaus ist Platz für 500 Gäste. Als Zugpferd tritt die Party-Band Voice auf, die neben Fastnachtsmusik auch Rock und Pop-Hits spielt. Auch einen Maskenzwang wird es nicht geben, „Hauptsache kostümiert“, sagt Dieckert. Ab 16 darf mitgemacht werden – aber dann nur bis 24 Uhr. Unterschiedlich gefärbte Armbändchen sollen die Kontrolle im Saal erleichtern.
Karten für den Maskenball am Samstag, 2. Februar, ab 20.11 Uhr im Kurhaus gibt es im Vorverkauf zu 10 Euro bei Friseur Horinek, Frankfurter Straße 84, im Brunnencenter und bei Metzger Lukarsch, Marktplatz 4. An der Abendkasse kosten sie 11 Euro.