Stolze 15 Jahre in Folge hatte der FV Bad Vilbel bis zum Abstieg 2007 in der Oberliga Hessen Fußball gespielt, seither ist die Verbandsliga Süd die sportliche Heimat der Wetterauer. Und dort droht nun als Tabellenvorletzter ein weiterer Absturz.
Bad Vilbel. Spielertrainer Amir Mustafic, der im vergangenen Sommer ans Niddasportfeld zurückkehrte, will sich mit dem Abstieg natürlich noch nicht abfinden. Immerhin habe sein Team noch 15 Spiele Zeit, um die nötigen Punkte zu sammeln. „Wir können das schaffen, die Mannschaft hat mehr drauf, als sie bisher gezeigt hat“, ist er sich sicher.
Wo es klemmt, zeigt der Blick auf die Tabelle: Mit 30 selbst erzielten Toren liegt Bad Vilbel nicht weit hinter dem Liga-Mittelwert von 31,8 Treffen zurück. Die 49 Gegentore aber sind der deutlich schlechteste Wert aller 18 Teams. Selbst Schlusslicht Dortelweil hat „nur“ 46 Treffer kassiert, auf Platz drei dieser Negativ-Wertung folgt der Tabellenzehnte Wald-Michelbach mit 37 Gegentoren. „Wir müssen stabiler werden, das ist ganz klar“, weiß auch Mustafic. Er ist der Meinung, dass am schnellsten und effektivsten ein erfahrener Defensivspieler helfen könnte. Gefunden hat er den schon, noch wird allerdings mit dem abgebenden Verein um die Ablöse gefeilscht. „Wenn das klappt, ist es eine richtige Verstärkung“, verrät Mustafic.
Ansonsten hat sich in Bad Vilbel nicht viel verändert. Der bereits Ende des abgelaufenen Jahres suspendierte Verbandsliga-Torschützenkönig Fatih Uslu hat sich dem Nachbarn KSV Klein-Karben angeschlossen, von wo im Gegenzug mit Adrian Bitiq ein Stürmer kommt, der am Niddasportfeld den Durchbruch erst noch schaffen will. Damit ist Mustafic zufrieden: „Wir haben sonst nicht großartig gesucht, denn ich glaube an unsere Spieler.“ Von Markus Becker, dem neuen Trainer des in der Kreisoberliga spielenden FV Bad Vilbel II und vormaligen Jugendcoach des KSV Klein-Karben, hat Mustafic einen guten Eindruck gewonnen: „Er ist sehr engagiert. Ich kann mir vorstellen, dass wir ganz gut zusammenarbeiten.“
Überhaupt, so Mustafics Eindruck, sei in Bad Vilbel wieder etwas am entstehen: „Es sind nicht viele Leute, aber alle sind sehr engagiert, alle Prämien wurden bezahlt und alle machen mit. Wenn es sich so weiterentwickelt, kann es nur aufwärtsgehen. Ich hoffe, wir schaffen den Klassenerhalt, dann traue ich der Mannschaft und dem Verein nächste Saison schon eine deutliche Verbesserung zu.“
In die Vorbereitung auf die verbleibenden 15 Spiele in der Verbandsliga ist die Mannschaft vor einigen Tagen eingestiegen. Nebenbei absolviert das Team noch zwei Hallenturniere, darunter die „Friedberger“ Kreismeisterschaft am Wochenende.