Nach etwa 40 Jahren Blutspende im Haus des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in der Kernstadt steht dem ehrenamtlichen Team rund um Silke Zuschlag nun ein Umzug bevor. Die Vorteile lägen auf der Hand, sagt sie. Dennoch ist die DRK-Bereitschaftsleiterin auch etwas wehmütig.
Bad Vilbel. Silke Zuschlag steht vor dem Kultur- und Sportforum in Dortelweil und zeigt auf jenes Gebäude, in welchem künftig die Bad Vilbeler Blut spenden sollen. „Ich bin schon etwas traurig, dass wir im Dezember das DRK-Haus in der Friedrich-Ebert-Straße verlassen werden“, gesteht die Bereitschaftsleiterin des DRK in Bad Vilbel. Einen Schlüssel für das Forum hat sie bislang noch nicht. Bis zum 3. Januar bleibt ihr dafür noch Zeit. Dann spenden die Vilbeler erstmals in Dortelweil und nicht mehr in der Kernstadt den wichtigen Lebenssaft. Dabei werden auch zwei lokale Prominente sein: Burgfestspiele-Intendant Claus-Günther Kunzmann und der CDU-Landtagsabgeordnete Tobias Utter, der zum ersten Mal Blut spendet. Veränderte Anforderungen an die Diskretion und Schweigepflicht beim Blutspenden haben diesen Umzug nötig gemacht. „Unsere bisherigen Räume waren leider zu klein. Die beiden Ärzte saßen zu nah beieinander. So hätte womöglich ein Spender viel vom anderen mitbekommen können“, erzählt Zuschlag, die seit zehn Jahren DRK-Mitglied ist.
Seit etwa 40 Jahren kamen die Vilbeler im DRK-Haus am Schöllberg zusammen, um Blut zu spenden. Nun müssen sie sich an einen neuen Ort gewöhnen. „Ich hoffe natürlich, dass unsere Stammspender mit uns umziehen und wir zugleich viele neue hinzugewinnen“, sagt Zuschlag mit Blick auf Dortelweil-West, von dessen Einwohnern sie sich großes Spendenpotenzial erhofft. Etwa 80 bis 120 Spender aus Vilbel und Stadtteilen zählt das DRK bislang jeden Monat.
Mehr Diskretion
Große Räume sollen künftig dazu beitragen, dass sich auch Neulinge und Interessierte im Kultur- und Sportforum in Dortelweil gleich wohlfühlen. Die Anmeldung zur Blutspende soll im vorderen Bereich des Forums – nahe der Garderobe – stattfinden. Die Bühne soll mit Trennwänden separiert werden und so Ärzten und Spendern größere Diskretion gewährleisten. Der anschließende Imbiss soll nahe der modernen Küche angeboten werden. „Statt bislang mit der Hand zu spülen, können wir ab Januar auf eine Industriespülmaschine zurückgreifen“, nennt Zuschlag einen großen Pluspunkt. Ein weiterer Vorteil für das Dortelweiler Forum liege auch in dessen Ebenerdigkeit. „Dadurch wird die Blutspende barrierefrei“, erzählt Zuschlag.
Auch wenn sie dem DRK-Haus in der Kernstadt ein wenig nachtrauert, weiß sie doch, dass sie mit dem Forum einen geeigneten neuen Ort gefunden hat. Unterstützung habe sie vor allem von Sozialdezernentin Heike Freund-Hahn (FDP) erhalten. Denn weder das Georg-Muth-Haus auf dem Heilsberg noch die Breitwiesenhalle in Gronau seien im Gegensatz zum Kultur- und Sportforum geeignet gewesen. Im Haupthaus des DRK am Heilsberg finden weiterhin Mitgliedertreffen, Fortbildungen und Vorstandstreffen statt.