Die SPD Main-Kinzig hat den Bundestagsabgeordneten Sascha Raabe erneut als Kandidaten für den Bundestag aufgestellt. Er tritt im Wahlkreis 180 an, zu dem auch Nidderau, Schöneck und Niederdorfelden gehören.
Nidderau. Der 44-jährige Politologe, der dem Bundestag seit 2002 angehört, wurde mit großer Mehrheit für den neu zugeschnittenen Wahlkreis 180 gewählt. 137 SPD-Mitglieder und damit 99 Prozent stimmten auf dem Nominierungsparteitag in Rodenbach für ihn. Nur ein Mitglied stimmte mit Nein. Es war die erste Mitgliedervollversammlung, die in diesem Jahr anstatt der bisher üblichen Delegiertenversammlung zur Wahl des Direktkandidaten für den Bundestag einberufen wurde.
Damit unterlag Raabe zwar im direkten Vergleich zu seinem bisherigen Kontrahenten um das Direktmandat Peter Tauber (CDU), denn der hatte wenige Tage zuvor bei seiner Nominierung 100 Prozent der Delegierten auf sich vereinen können. Doch wird ihn dies kaum beeindrucken, denn im kommenden Jahr heißt Raabes Gegner im Kampf um das Direktmandat nicht mehr Tauber. Der kandidiert nämlich im Nachbarwahlkreis.
Raabes Gegner sind dieses Mal voraussichtlich zwei Frauen. Nämlich die bisher weitgehend unbekannte Katja Leikert aus Bruchköbel, die für die CDU ins Rennen geht, und die Schönecker FDP-Fraktionsvorsitzende Anke Pfeil, die den Wahlkreis 180, der von Maintal bis Hanau und von Nidderau, Schöneck über Niederdorfelden bis Langenselbold reicht, für die Liberalen erobern will. Wen die Grünen ins Rennen schicken, ist noch unklar.
Reisen gerechtfertigt
In seiner gut einstündigen Rede ging Raabe vor allem auf seine Arbeit als entwicklungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion ein. In diesem Zusammenhang reagierte er auch auf die Kritik aus Unionskreisen, dass er zu viel in der Welt umherreise, anstatt sich um den Landkreis zu kümmern.
Entwicklungspolitik habe viel mit Main-Kinzig-Kreis zu tun, rechtfertigte sich Raabe, da dieser als überaus exportorientiert gelte und somit Arbeitsplätze von ihm abhingen. Da Raabe der einzige Kandidaten-Vorschlag an diesem Abend war, hielt sich auch die anschließende Diskussion in Grenzen. (jwn)