Bad Vilbel/Bad Nauheim. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 haben nationalsozialistische Schergen in einer organisierten und gelenkten Aktion Leben, Eigentum und Einrichtungen von jüdischen Bürgern in ganz Deutschland zerstört. Fast alle Synagogen und viele jüdische Friedhöfe in Deutschland und in Österreich wurden zerstört und entweiht. Auch in unserer Stadt Bad Vilbel erfolgten am 10. November 1938 Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung und deren Eigentum.
In diesem Jahr fällt der Gedenktag des 10. Novembers auf einen Shabbat. Aus diesem Grund haben sich die jüdische Gemeinde und der Magistrat der Stadt Bad Vilbel dazu entschlossen, keine gemeinsame Gedenkveranstaltung am Denkmal oder am jüdischen Friedhof zu begehen, sondern im Stillen des Pogroms zu gedenken.
Am Freitag, 9. November, wird um 16 Uhr vor Eingang des Shabbats die jüdische Gemeinde Bad Vilbel vor dem Denkmal, gegenüber dem Alten Rathaus, ein kurzes Trauergebet (Kaddisch) sprechen und zum Andenken an die sechs Millionen Jüdinnen und Juden, die der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten zum Opfer gefallen sind, sechs Trauerkerzen anzünden. Am Samstag, 10. November, wird um 9.30 Uhr in der Synagoge, in der Bad Nauheimer Karlstraße, im Rahmen des Gottesdienstes ein Gedenkgebet gesprochen, informieren Magistrat und jüdische Gemeinde. (sam)