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Musik des Augenblicks – Siebtes Groß-Karbener Kirchenkonzert mit Susanne Kohnen

In Sphären „Gegenüber dem Himmel“ entführte das Groß-Karbener Kirchenkonzert am Samstag die Zuhörer. Die Frankfurter Musikerin Susanne Kohnen war zu Gast.

Karben. Ein wenig stolz sei er schon, sagte Pfarrer Sven Engel in seiner launigen Einführung, dass eine so bekannte und renommierte Künstlerin in Groß-Karben zu erleben ist. Mit ihrem Konzert-Konzept, Klang und Bild zu verknüpfen, ist Susanne Kohnen seit 15 Jahren unterwegs, und im Frühjahr bei der „Luminale“ in Frankfurt in der Nikolaikirche aufgetreten. Nun begeisterte sie ihr Publikum am Samstag in der evangelischen Kirche mit diesem ungewöhnlichen wie bezaubernden Konzert.

Ihre Videokunst sei eigentlich eine bewegte Fotografie, erklärt Kohnen kurz vorab. Auch dass ihre Musik frei improvisiert sei – Musik des Augenblicks. So begleite sie vor jedem Auftritt eine gewisse Unsicherheit, ob das Konzert gelingen werde, sagte Kohnen im Anschluss.

In acht Sequenzen mit Titeln wie „Es werde Licht“, „Seestück“ oder „Gegenüber dem Himmel“ ist der Vortrag unterteilt. Der Blick über Dächer, aufsteigender Rauch, eine Tänzerin, Schatten von Menschen im Gespräch und vorüber hastend, riesige, auf einem See tanzende Seifenblasen, ein sich drehender Ring – die selbst gedrehte Videokunst bietet ungewohnte Blicke auf die Welt, die von der Musik umfangen werden. Die Instrumente – Oboe, Englischhorn, Saxofon und Theremin – setzt Susanne Kohnen eindrucksvoll ein. Doch auch hier: Ungewohnt der solistische Vortrag der Instrumente, die im Videobild einen Duo-Partner haben, aber klanglich nicht begleitet, überlagert werden. Tonale Sequenzen bricht sie, elektronisch verstärkt, als Echo auf, kommuniziert mit sich selbst, die immer neuen Klangbilder entsprechen dem Blick auf das Kaleidoskop. Die lang und immer länger werdenden Töne der Oboe nimmt Kohnen mit der Hand mit und spielt das 1917 erfundene elektronische Theremin, ohne es zu berühren. Gerade diese elektronischen Elemente des Konzertvortrags erklärt Susanne Kohnen am Ende des Abends dem begeisterten wie neugierigen Publikum.

Begeistert ist auch Winfried Trebitz, seit Juli ist er Vorsitzender des noch jungen Fördervereins der evangelischen Kirche Groß-Karben. Der Verein ist Veranstalter und Nutznießer der Kirchenkonzerte. Die Musikreihe hat 2010 Berufsmusiker Markus Bebek ins Leben gerufen, er ist seitdem der musikalische Leiter. Die Konzerte „haben schon eine erkleckliche Summe“ in die Vereinskasse gespült, so Trebitz, doch brauche der Förderverein eine verlässliche Einnahmesituation. Seine Aufgabe sei es nun, die Anzahl der fördernden Mitglieder zu erhöhen. Denn die nächsten Förderprojekte seien schon im Blick: die Jugendarbeit der Gemeinde und die Restauration der historischen Grabsteine. (cwi)

Weitere Informationen unter E-Mail foerderverein@ekggk.de und www.ekggk.de. Spenden gehen auf das Konto 6301 192 124 der Frankfurter Volksbank, BLZ 501 900 00