Unter dem Namen „Sprudelgärten“ soll in Bad Vilbel zwischen der Friedberger und der Gießener Straße ein neues Wohngebiet entstehen. Auf dem zwei Hektar großen Areal stehen ungenutzte Lagerhallen des Hassia-Mineralbrunnens.
Bad Vilbel. Wo jetzt noch Stacheldrahtzaun ein tristes Lagergelände umrahmt, wird möglicherweise schon in einem Jahr Platz für Wohnen, Arbeiten und Spielen geschaffen werden. „Durch die logistische Verlagerung unserer Lagerkapazität auf das Gelände Im Rosengarten und der Einweihung unseres zweiten Hochregallagers sind Grundstücksflächen auf dem ehemaligen Gelände der Hessen-Quelle sowie der Hermanns-Quelle frei geworden“, erläutert Hassia-Seniorchef Günter Hinkel.
Urbaner Innenhof
Das Gelände umfasst eine Grundfläche von zwei Hektar zwischen Gießener und Friedberger Straße. Die Hassia hat dafür einen Bebauungsplan für Wohnbebauung eingereicht. „Diese Bebauung würde sich lückenlos an das bestehende Wohngebiet Heinrich-Heine-Straße anschließen“, erläutert Hinkel. Damit werde zusätzlicher Wohnraum für Familien geschaffen und die Möglichkeit eröffnet, neue Einwohner zu gewinnen.
Das Areal liegt schräg gegenüber der Aral-Tankstelle. Der Entwurf sieht entlang der Friedberger und der Gießener Straße eine dem Umfeld entsprechende Bebauung vor mit zwei bis drei Geschossen, erläutert Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). Die Gebäude sollen einen ruhigen, urbanen Innenhof abschirmen, auf dem Reihen- und Einfamilienhäuser entstehen sollen, ergänzt von einem kleinen Spielplatz und von Grünflächen, so Stöhr.
Die Reihenhausgruppen sollen über kleine Wohnwege erschlossen werden, heißt es in der Vorlage des Bauamtes. Eine grüne Mittelachse biete ruhige Freiflächen, die Raum für Spiel und Begegnung böten. Entlang der Friedberger Straße ist geplant, im Erdgeschoss kleine Handels- und Dienstleistungen anzusiedeln, etwa einen Bäcker, einen Friseur oder Blumenladen. Die oberen Geschosse könnten auch als Büros oder Praxen genutzt werden.
Damit werde auf der Friedberger Straße „eine schöne städtebauliche Entwicklung fortgesetzt“, so Stöhr. Nach dem Bau der Nordumgehung wurde die Durchgangsstraße in 2010 zurückgebaut, Versorgungsanschlüsse erneuert. Neben dem Nordbahnhof entstand auf dem Gelände der Apfelkelterei Dietrich ein kleines Einkaufszentrum. Auch bei dem Hassia-Vorhaben gebe es eine gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt und dem Grundstückseigner.
Nahe am Bahnhof
Durch das neue Hochregallager der Hassia Im Rosengarten werde die Stadt zudem von Lkw-Verkehr mit Leerguttransporten entlastet, argumentiert Stöhr. Und die alten Industriebauten würden „in eine schöne Wohngegend umgewandelt.“ Von dort sind es nur wenige Minuten bis zum Bahnhof und den Läden, eine Bushaltestelle ist nur 300 Meter entfernt. Doch bis es so weit ist, müssen die Pläne erst durch die Stadtverordnetenversammlung gebracht werden. Dann folgen der Satzungsbeschluss und eine Bürgeranhörung. Er hoffe, dass die Bauleitplanung weniger als ein Jahr in Anspruch nehme, so das Stadtoberhaupt.