„Der Heilsberg ist besser als sein Ruf.“ So lautet das Resümee des Heilsberger SPD-Vorsitzenden Joachim Brings nach einem Bürgergespräch der Sozialdemokraten mit dem Bad Vilbeler Polizeichef Torsten Werner.
Bad Vilbel. Laut Werner lag die Zahl der Straftaten in dem Stadtteil mit 5700 Einwohnern im vergangenen Jahr bei 120 Delikten. Bei 1507 Delikten insgesamt in Bad Vilbel 2011 sei die Sicherheitslage auf dem Heilsberg damit vergleichsweise gut. Brennpunkt in Sachen Kriminalität auf dem Heilsberger sei die Alte Frankfurter Straße, wo die Hälfte aller Straftaten, darunter aber auch Bagatelldelikte wie Tankbetrug oder Rezeptfälschung gezählt wurden, die weniger Auswirkungen auf das Rechtsempfinden haben.
Daneben wurden auf dem Heilsberg 14 Wohnungseinbrüche registriert. Werner: „Das sind 14 zu viel“. Um diese Zahl zu minimieren, rät er zu Präventionsmaßnahmen, für die in den vergangenen Tagen auch auf dem Heilsberg von Polizei und Ortsbeiratsmitgliedern geworben wurde. Kritisch sieht Werner den hohen Anteil Jugendlicher an der Straßenkriminalität. Von den ermittelten Tatverdächtigen bei insgesamt 400 Delikten entfielen rund ein Drittel auf Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren. Auf dem Heilsberg wurden 60 Tatverdächtige ermittelt, davon die Hälfte unter 21 Jahren.
Für Werner steht fest: „Es lohnt sich, präventiv vorzubeugen“. Das fange schon im Kindergarten an. Aufsuchende Sozialarbeit sei ein probates Mittel, um jene Jugendliche anzusprechen, die Angebote wie Jugendhäuser meiden. Es sei aber auch die gesamte Gesellschaft gefragt – besonders natürlich die Familie.
So könne man etwa das Drogenproblem leichter in den Griff bekommen, wenn der Konsum von Alkohol und Zigaretten durch Jugendliche geächtet werde. Allerdings könne die Polizei etwa auf dem Vilbeler Markt den Jugendlichen nur schwer begreifbar machen, dass sie den Alkohol abgeben und die Zigarette ausmachen sollen, wenn ihre Eltern dies zu Hause akzeptierten.
Werner wünscht sich auf dem Heilsberg wieder eine Initiative „Partner der Polizei“, wie sie es bis vor wenigen Jahren mit der Siedlungsgemeinschaft gegeben habe. Die Bürger müssten erkennen, dass die Polizei ihr Partner sei.
Die von mehreren Gästen geäußerte Kritik, dass man bei Anrufen bei der Polizei abgewimmelt worden sei, nahm Torsten Werner zur Kenntnis: „Wenn Sie jemand nicht ernst nimmt, rufen Sie mich persönlich an.“ Allerdings nahm er seine Kollegen auch in Schutz: Vielfach werde die Polizei„wirklich wegen jeder Bagatelle angerufen“. Es gebe aber viele Dinge, die die Bürger unter sich klären und lösen müssten. (zlp)