Nach dem Nein zu einer eigenen Fluglärm-Messstation ist die Karbener Bürgerinitiative gegen Fluglärm (BI) stocksauer auf die Koalition. Sie will nun die Station selbst kaufen und durch Spenden finanzieren.
Karben. Christina Domenech-Schmidt, Sprecherin der Anti-Fluglärm BI, hatte damit gerechnet, dass alles in trockenen Tüchern ist. Nachdem die Grünen den Kauf einer Fluglärm-Messstation beantragt hatten, hatte Bürgermeister Guido Rahn (CDU) mit der BI vereinbart, dass man sich die Kosten von 3000 Euro teilen wolle.
CDU, Freie Wähler und FDP lehnten aber den Vorschlag ab. Stattdessen soll für zwei Monate ein Lärmmessgerät des gemeinnützigen Kelsterbacher Umwelthauses aufgestellt werden. Mit einer zweimonatigen Messung im Winter bei fast ausschließlichem West-Betrieb könnten Fakten geschaffen werden, „die nicht den Tatsachen entsprechen, nämlich dass es keinen Fluglärm gibt“, fürchtet die Sprecherin. Laut wird es vor allem bei Ostwind, wenn startende Maschinen von der östlich der Stadt verlaufenden Abflugroute über den Rendeler Dächern nach Westen abdrehen.
Grundsätzliche Bedenken hat die BI gegen die Messung des Umwelthauses: Deren Daten würden über den Tag hinweg gemittelt, die gesundheitsschädlichen Lärmspitzen damit nicht erfasst. „Die BI akzeptiert nur eine Fluglärm-Mess-station vom Deutschen Fluglärmdienst oder einem anderen, neutralen Anbieter.“ Nun müssten, so Domenech-Schmidt, „die Bürger die Kosten alleine aufbringen.“ In Kürze wolle die BI einen Spendenaufruf starten. (den)