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Heim statt Hofgut – Investor plant 120 Einzelzimmer, 40 Wohnungen und eine Gastronomie

Anfang 2013 sollen die Bauarbeiten für ein Altenpflegeheim mit angebundenem Betreutem Wohnen in Dortelweil beginnen.

Bad Vilbel. Projektentwickler und Investor des 12,5-Millionen-Euro-Projekts auf dem 7800 Quadratmeter großen Gelände des ehemaligen Hofgutes Hensel an der Ecke Friedberger Straße / Niedererlenbacher Weg ist die Open Mainded Beratungsgesellschaft Frankfurt, die in der Finanzierung mit der Phoenix Real Development zusammenarbeitet.

Laut Open-Mainded-Geschäftsführer Bernhard Kaiser sollen 120 Einzelzimmer in der vollstationären Altenpflegeeinrichtung mit eigener Demenz-Abteilung an der Friedberger Straße nach maximal 14-monatiger Bauzeit bis September 2014 bezugsfertig sein.

In einem Riegel direkt an der Straße soll neben der Küche für die gesamte Einrichtung ein gastronomischer Betrieb eingerichtet werden, der sowohl für die Bewohner der Einrichtung als auch für die Öffentlichkeit gedacht ist. Gleichzeitig soll dahinter mit Zugang vom Niedererlenbacher Weg eine Anlage für Betreutes Wohnen mit etwa 40 Wohnungen in der Größe zwischen 50 und 95 Quadratmeter – alle mit Balkon – aus dem Boden wachsen.

Ein integriertes Parkdeck mit 18 Stellplätzen für die Bewohner entspreche den Anforderungen der Stellplatzsatzung für Betreute Wohneinrichtungen und sei nach den Erfahrungen mit anderen Objekten völlig ausreichend. Das denkmalgeschützte Chausseehaus des früheren Hofgutes wird in Absprache mit der Unteren Denkmalschutzbehörde saniert und erhält im rückwärtigen Bereich einen Anbau, damit es für eine gehobene Gastronomie mit Biergarten, die von der Senioreneinrichtung völlig abgekoppelt ist, ausgestattet werden kann. Der Eingang und die Zufahrt von der Friedberger Straße sollen wieder hergestellt werden.

Friseur und Service

Die Architektin Margaritha Drnec-Schmidt vom Heidelberger Büro PlannQuadrat erläuterte vor dem Dortelweiler Ortsbeirat die Einzelheiten des Bauvorhabens, das gestaffelt zwei bis vier Vollgeschosse erhält. Über dem Küchen- und Gastro-Bereich, vor allem aber in einem dahinter liegenden Gebäuderiegel werden die Pflegestationen untergebracht. Der Gebäudezugang erfolgt über einen Zwischentrakt mit Empfang, Friseur und weiteren Serviceeinrichtungen. Er ist über eine Zufahrt von der Friedberger Straße und einen Zugang vom Niedererlenbacher Weg durch einen umbauten Garten erreichbar.

Die Erschließung des betreuten Wohnbereiches erfolgt komplett über den Niedererlenbacher Weg. Entlang der öffentlichen Straßen sind etwa 30 Besucherparkplätze vorgesehen. Betreiber der Anlage wird die Kölner AGO Betriebsgesellschaft für Sozialeinrichtungen, die bundesweit elf Einrichtungen unterhält. Zwei davon befinden sich in der näheren Umgebung in Rosbach und Nidderau. Die Wohnungen würden ausschließlich vermietet, erklärte Kaiser auf Fragen aus dem Ortsbeirat. Der Preis orientiere sich am Mietniveau der Stadt. Mit 15 bis 20 Prozent Mehrkosten würden die Aufwendungen für Betreuung abgedeckt.

Ortsvorsteher Herbert Anders sowie Dirk Steitz (beide CDU) und Rainer Fich (SPD) erhielten auf ihre Fragen nach Tagespflegeplätzen von Kaiser eine negative Antwort. Für eine Kurzzeitpflege könnten freie Zimmer der Pflegeabteilungen genutzt werden.

Ex-Stadtrat berät

Bad Vilbel habe das Altenzentrum auf dem Heilsberg und den Quellenhof, dessen optimale Funktionsfähigkeit wieder hergestellt werden soll, erklärte Kaiser. Dazu habe Open Mainded einen Beratungsauftrag erhalten. Eventuell werde auf dem Heilsberg eine weitere Senioreneinrichtung entstehen, so dass die Stadt über „ein stimmiges, synergetisch sinnvolles Gesamtkonzept“ verfüge. Die Mitarbeit des früheren Vilbeler Stadtbaurates Dieter Peters bei Open Mainded stelle sicher, dass Besonderheiten des Standortes bekannt seien. Einstimmig sprach sich der Ortsbeirat für die Bebauungsplanänderung aus, damit das vorgestellte Projekt umgesetzt werden kann. Abschließend muss sich noch das Stadtparlament mit dem Thema befassen.