Je weiter westlich die Straße gebaut wird, desto lauter wird es für uns, und desto mehr Natur wird dafür zerstört.“ Philipp Merx, Stammesführer bei den Petterweiler Pfadfindern, betrachtet die Pläne zum Weiterbau der B 3 vom bisherigen Ausbauende an der Ober-Erlenbacher Straße in Richtung Friedberg mit Sorge.
Denn mit der Ruhe im „Pfadfinderzentrum Lilienwald“, das nördlich von Petterweil am Waldrand liegt, wäre es vorbei, wenn eine der Trassenvarianten gebaut würde, die die bisherige B 3 in relativ gerader Linie verlängern sollen, so dass die Straße westlich des Berufsbildungswerks und dann durch die Felder an Okarben vorbei verlaufen würde. „Die ,blaue Variante‘ wäre der allerschlimmste Fall“, meint Merx. Die sei aber laut den Fachleuten auf der Bürgerversammlung im November die am wenigsten umweltverträgliche. Wirklichkeit werden könnte allerdings der „zweitschlimmste Fall“ für das Pfadfinderzentrum. Denn um die Lärmbelästigung für Okarben möglichst gering zu halten, könnte die „grüne Variante“ gebaut werden, die in relativ großem Bogen über den Straßberg an Okarben vorbeiführen soll und so dem Pfadfinderzentrum relativ nahe käme.
Den zu erwartenden Verkehrslärm der B 3 fürchtet Stammesführer Merx vor allem aus einem Grund. Die Pfadfinder finanzieren ihre Vereinsarbeit durch die Vermietungen der Räume und des Zeltplatzes im „Lilienwald“, die von Schülergruppen gebucht werden. „Diese Gruppen kommen zu uns, um hier die Natur zu erleben. Das ist auf dem Gelände und im Wald bisher noch nahezu ungestört möglich. Eine Schnellstraße in der Nachbarschaft würde die Attraktivität des Zentrums deutlich mindern“, erklärt Merx. Dass es dabei durchaus nicht um eine zu vernachlässigende Größe geht, zeigt eine Zahl: 6000 Übernachtungen pro Jahr weist die Statistik der Vermietungen im „Lilienwald“ aus.
Wenn Buchungen ausblieben, sei der Bestand des gesamten Zentrums gefährdet. „Am wenigsten Lärm, nicht nur für die Pfadfinder, sondern für ganz Karben, bringt sicherlich die Tunnellösung“, ist der Stammesführer überzeugt. (jöh)