Eine weitere Reise in die Metropole in der chinesischen Provinz Shandong plant der Geschäftsführer der städtischen Immobiliengesellschaft, Stadtrat Klaus Minkel (CDU), von Dienstag, 4. September bis Sonntag, 9. September.
Bad Vilbel. Mitreisende sind nach Minkels Angaben Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU), SPD-Stadtrat Udo Landgrebe, eine Dolmetscherin „und ein Privater“, dessen Namen Minkel nicht nennen mochte. Laut Gerüchten soll es sich um Hartmut Retzlaff handeln, den Vorstandvorsitzenden des Dortelweiler Pharma-Konzerns Stada.
Geflogen wird Business Class. Dieses gehobene Level entspreche den Reiserichtlinien, erklärt Stadtrat Minkel. Dies auch, weil er aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sei, elf Stunden auf den beengten Plätzen der Economy Class Platz zu nehmen.
Es gehe um die Fortführung der Kontakte insbesondere zu dem Unternehmer Lu Changquing. Laut Recherche ist Lu Vizepräsident und Executive Director von China Zhongwang Holdings Ltd., einer Gesellschaft, die sich mit der Forschung, Entwicklung sowie der Produktion von industriellen Aluminium-Produkten befasst und in der Stadt Liaoyang ansässig ist. Im Quellenpark will Lu offenbar ein Grundstück kaufen, um dort nach Angaben von Stadtrat Landgrebe „eine Art Messezentrum“ unterschiedlicher Anbieter hochwertiger Produkte errichten. In der Stadt Linyi, dem 600 Kilometer nördlich von Shanghai gelegenen Ziel der Delegationsreise, spielen wiederum Großhandelsmärkte die größte wirtschaftliche Rolle.
Erst das Ei legen …
Minkel will die öffentlich diskutierten Investitionssummen von 400 oder gar 700 Millionen Euro nicht kommentieren: „Es wird erst gegackert, wenn das Ei gelegt ist“. Udo Landgrebe ist die Mitreise angeboten worden, und er habe zugesagt, nach Abstimmung mit Partei und Fraktionsvorstand. Ihm sei die Möglichkeit wichtig, an den Gesprächen beteiligt zu sein. Das Messezentrum halte er für eine „interessante Option, ohne mich zu diesem Objekt zu bekennen. Ich möchte gern direkt dabei sein und hören, was die da erzählen und wie es den Menschen dort geht“.
Über eine Städtepartnerschaft zwischen Linyi und Vilbel werde sicher gesprochen. „Über Freundschaft ist es leichter, in wirtschaftliche Beziehungen zu kommen, das kann ich gut nachvollziehen. Wenn man sich auf emotionaler Ebene gut versteht, laufen die Projekte besser“, sagte Landgrebe dem „Bad Vilbeler Anzeiger“ im Interview. Aber auch ohne direkte Partnerschaft sei der Austausch von Schülern und Auszubildenden denkbar. Seite 9