Karben. Das Stadtparlament treibt ihre Windrad-Pläne voran. Doch diese haben unerwartet Gegenwind von der Deutschen Flugsicherung bekommen. Die Aufseher des Luftraums fordern, dass keine Windräder in 15-km-Radien rund um ihre Funkfeuer gebaut werden dürfen. Die vier oder fünf Windräder, die die Karbener nordöstlich von Burg-Gräfenrode auf der Kaicher Höhe bauen wollen, liegen nur gut drei Kilometer Luftlinie entfernt vom Drehfunkfeuer „Metro“.
Es steht zwischen Erbstadt und Bönstadt, übermittelt Flugzeugen Navigationsdaten. Diese seien wichtig, damit Maschinen ihre Routen genau einhielten, erklärt DFS-Sprecher Axel Raab. Für eine Lösung des Problems schaut Bürgermeister Guido Rahn nun nach Wiesbaden, wo das Problem auf Ministeriumsebene mit der Flugsicherung beraten werde.
Derweil gingen die Untersuchungen für das Umweltgutachten ins Finale. „Wir müssen nur noch den Vogel-Abflug im Herbst beobachten.“ Bis Jahresende hofft Rahn auf Klarheit, wie viele Rotoren gebaut werden können und an welchen Standorten.
Damit alle Grundstücksbesitzer auf der Kaicher Höhe davon etwas haben, bringen sie ihre Äcker und Wiesen für die Windräder ein. Für die Stadt hat das Parlament die Flächen für die künftige Windpark-Gesellschaft freigegeben. Sie ist eine Tochter des Frankfurter Energieversorgers Mainova und des Projektentwicklers Abo-Wind. Die Stadt will sich und ihre Bürger über die Gesellschaft an den Windrädern beteiligen. (den)