Bad Vilbel. Der in Frankfurt lebende Maler Marc Remus (43) hat für seine Ausstellung „Eine Reise nach Bad Vilbel und um die ganze Welt“ extra auch zwei Ansichten des Nidda-Städtchens gemalt. Eröffnet wurde die Präsentation am vergangenen Sonntag im Autohaus Fischer-Schädler in Massenheim. Sie ist noch bis zum 31. August bei freiem Eintritt zu sehen.
„So viel Platz hat man selten“, freut sich Marc Remus. Mit der Möglichkeit, alle seine 40 teils großformatigen Stadtportraits und Länderansichten in der Neuwagenhalle der Firma auszustellen, hatte Mirjam Fischer-Quaiser von der Geschäftsleitung des Autohauses den Künstler in die Quellenstadt gelockt. „Natürlich bin ich auch von seinen Bildern begeistert“, fiebert auch sie der Vernissage am Sonntag entgegen.
Freier Künstler
Seit mehr als 15 Jahren arbeitet Remus als freier Künstler. Seine Werke werden von etwa 60 Galerien in fast 40 Städten vertreten. Das Malen und das Reisen, das sind die großen Leidenschaften des gebürtigen Frankfurters. Erfolg hat er vor allem mit seinen „City-Impressionen“.
Typische Wahrzeichen der jeweiligen Städte und Länder hat er dabei so angeordnet, dass nach anfänglicher Irritation des Betrachters auf den zweiten Blick doch der Wiedererkennungswert zum Tragen kommt. Dadurch wird einerseits die Spannung aufgefangen und anderseits neugierig gemacht, die Details genauer zu beachten. Neo-Pop-Art nennt der Künstler diesen von ihm gepflegten Stil.
Vor acht Jahren hat er dieses Konzept weiterentwickelt und seine Serie „Fun Cities“ kreiert. Die Ansichten wurden farbenfroher und die Formen dynamischer – die Motive nicht mehr ganz wirklichkeitsgetreu abgebildet, sondern mit der Tendenz zum Fantastischen. Den Anlass, diesen neuen Stil zu wagen, bildete ein Einschnitt im Leben des Marc Remus. Er war an Krebs erkrankt und wollte nach langer Behandlung und Reha „weg vom Jammern und Selbstmitleid, etwas Überraschendes und Lebensfrohes schaffen“. Beeinflusst wurde er dafür wohl auch durch seine langen Aufenthalte in Mittel- und Südamerika, wo eine ganz andere Auffassung vom Leben und Tod vorherrscht als bei Europäern.
Auch als Autor tätig
Natürlich hat er so auch „das beschauliche Frankfurt“, seine Geburtsstadt, porträtiert. Schließlich hat er dort, am Affentorplatz im Stadtteil Sachsenhausen, im Haus seiner Großeltern sein Atelier, das zweite neben einem weiteren Atelier in den Vereinigten Staaten.
Eingang in die Serien mit Ansichten von Metropolen aus fast allen Erdteilen fanden auch die beiden Kleinstädte Bad Vilbel und Gelnhausen. Zur Grimmelshausenstadt bestehen familiäre Beziehungen, und in der Quellenstadt leben Freunde des Malers. Das künstlerische Schaffen von Remus ist jedoch nicht beschränkt auf den Pop-Art-Stil. Er malt auch figurativ und abstrakt, denn Gefühle erfordern seiner Ansicht nach auch eine abstrakte Malweise. Auf seiner Internetseite www.remus-fineart.com gibt es noch viel zu entdecken. Der vielseitig interessierte Künstler schreibt auch Fantasy-Romane für Jugendliche.