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Lösung für Johanniter

Karben. Das Johanniter-Seniorenstift in Klein-Karben kann wieder Bewohner aufnehmen. Das Altenheim hat sein Arztproblem gelöst. „Eine Hausärztin aus Bad Vilbel hat sich gemeldet und ist bereit, sich um neue Bewohner zu kümmern“, berichtet die Leiterin des Stifts, Gabriele Roettger. Die Einrichtung konnte ein Drittel ihrer 105 Plätze wegen fehlender hausärztlicher Betreuung bisher nicht belegen.

Über die Lösung ist auch Bürgermeister Guido Rahn (CDU) erleichtert. Doch bleibe das Problem der zu geringen Versorgung der Karbener mit Hausärzten bestehen. Dafür verweist auch er auf die Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), wonach in Hessen jeder Hausarzt im Schnitt 876 Patienten versorgt, in Karben aber 1300 Patienten auf einen Hausarzt kommen. „Somit besteht eine absolute Unterversorgung: Statt sieben Hausärzten brauchen wir eigentlich elf“, rechnet Rahn vor. „Wir müssen die Ansiedlung von weiteren Hausärzten in Karben unterstützten.“

Die Stadt stehe mit Vertretern der Ärzteschaft und der KV in Kontakt, sagt Guido Rahn. Die KV legt die Zahl der Hausärzte fest – aber nur pro Landkreis. „Wie sich das auf die einzelnen Kommunen verteilt, darauf haben weder die KV noch der Kreis einen Einfluss“, erklärt dere Bürgermeister. Innerhalb der Wetterau können Ärzte ihre Praxen frei verlegen, was vor einem Jahr auch ein Karbener Hausarzt nutzte. Zugleich weise die Wetterau einen Versorgungsgrad von 104 Prozent auf, erinnert Rahn. Neue Arztsitze schlössen sich damit eigentlich aus. (den)