Zum Artikel „Biere (FDP): Überzogene Fluglärmdebatte in Bad Vilbel“ im BVA vom 26. Juli, erreichte uns folgender Leserbrief:
Die flapsigen Aussagen des Bad Vilbeler Bürgers und FDP-Kreisvorsitzenden Biere müssen seinen fluglärmgeplagten Mitbürgern wie Hohn vorkommen. Alleine die beiden Veranstaltungen auf dem Heilsberg und in Gronau als Beleg für eine überzogene Fluglärmdebatte heranzuziehen, zeigt, dass die FDP – aus welchen Gründen auch immer – zu einer seriösen Behandlung dieses Themas nicht in der Lage ist. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, und natürlich gibt es hin und wieder Tage, an denen man zu hoffen wagt, dass es vielleicht doch nicht allzu schlimm kommen wird. Aber wie bei einer chronischen Krankheit zerschlagen sich diese Hoffnungen sehr schnell.
In Gronau befindet sich eine Grundschule und ein Kindergarten. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich Lärmstress negativ auf Gesundheit und Entwicklung der Kinder auswirkt. Wobei ich mich frage, warum solche Selbstverständlichkeiten immer erst wissenschaftlich bewiesen werden müssen? Jeder weiß, dass ständiger, unnatürlicher Lärm nervt. Er beeinträchtigt die Konzentrationsfähigkeit, somit die Lern- und Leistungsfähigkeit und schließlich das gesamte spätere Leben unserer Kinder. Was nützen uns alle wissenschaftlichen Erkenntnisse, wenn deren Gültigkeit von der jeweiligen Interessenlage abhängig gemacht werden darf. Wenn es der Sache dient, ist die Erde eben doch wieder eine Scheibe.
Die Tatsache, dass das Flugaufkommen in den nächsten Jahren weiter drastisch gesteigert werden soll, wird von Herrn Biere zum jetzigen Zeitpunkt noch totgeschwiegen. Er sollte wissen, dass es den Bad Vilbeler Bürgern nicht nur um die momentane Situation geht – ihre Sorge reicht in die Zukunft.
Wie in einem tragikomischen Sketch wird man eines Tages die ersten unerschrockenen Bürger mit Hörschutz beim Grillen beobachten können.
Alfons Rapp
Bad Vilbel – Gronau
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