Hoher Besuch auf dem Heilsberg: Abdul Basit, der pakistanische Botschafter in Deutschland, und Generalkonsul Ghulam Rasool Malik, der sein Land in Frankfurt vertritt, trugen sich im Heimatsaal des Georg-Muth-Haus ins Goldene Buch der Stadt Bad Vilbel ein.
Bad Vilbel. Anlass war die Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen des Deutsch-Pakistanischen Forums (DPF). Die Gesellschaft, die ihren Sitz in Bonn hat, verfolgt das Ziel, „im Sinne der Völkerfreundschaft die menschlichen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Beziehungen“ zwischen beiden Ländern zu fördern.
Wie kommt das DPF auf die Idee, sein Jubiläum auf dem Heilsberg zu feiern? In Bad Vilbel leben gerade 30 bis 40 Pakistaner. Dahinter stecken gute persönliche Kontakte. Der Chemiker Syed Laik Ali ist seit Jahrzehnten Vorstandsmitglied im DPF. Er hat lange Zeit auf dem Heilsberg gelebt, bis er nach Dortelweil umzog.
Seine Tochter hatte in Isolde Bohrmann eine Lehrerin, die sich als zweite Vorsitzende und Leiterin des Kulturkreises der Siedlungsgemeinschaft Heilsberg (SGH) für die Zusammenführung von Menschen engagierte. Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) erläuterte den Gästen die geschichtliche Bedeutung des Heimatsaals für die Vertriebenen, die nach dem Krieg auf dem Heilsberg neu angefangen haben.
Aus dem gemeinsamen Grundinteresse von Ali und Bohrmann ergab sich eine Zusammenarbeit, die SGH-Vorsitzender Klaus-Peter Schulz fortführt. Schulz musste den Bürgermeister nicht lange überzeugen, seinen Urlaub für das Jubiläum zu verschieben. Schwieriger war es, die Heilsberger Technik im Muth-Haus mit dem pakistanischen Laptop der Tübinger Professorin Irmtraud Stellrecht für ihren Diavortrag in Einklang zu bringen.
Hilfe nach der Flut
Der Festredner, Christian Ruck, Vizevorsitzender der CDU-Bundestagsfraktion und früherer DPF-Vorsitzender, kam nicht. Die Abstimmungen im Deutschen Bundestag über den europäischen Fiskalpakt hielten ihn in Berlin fest.
Ali verlas eine Grußbotschaft Rucks. Beide Männer waren bereits zwei Mal zusammen in Pakistan. Der Abgeordnete unterstrich die traditionell guten Beziehungen beider Länder und deren wirtschaftliche Bedeutung zwischen dem größten Land der EU und dem 200-Millionen-Einwohner-Land in Vorderasien.
Die tiefe Freundschaft der Völker sei an dem hohen Spendenaufkommen in Deutschland nach der Flutkatastrophe in Pakistan 2010 deutlich geworden. Stöhr verwies auf den von Bad Vilbelern 2007 mitbegründeten Verein „Gesundheit für Shimshal“. 54 Mitglieder setzen sich für Aufbau und Verbesserung einer medizinischen Versorgung in dem abgelegenen Bergdorf unweit der Grenze zu China ein. Nicht nur dieses Beispiel, auch den DPF, hatte Botschafter Basit im Blick: „Wir leben in unterschiedlichen Ländern, haben unterschiedliche Religionen, aber wir können in einer glücklichen Entwicklung zusammen kommen.“ (bep)