Sie ist stets ein besonderes Erlebnis, und zwar für die beteiligten Christen wie die zahlreichen Zuschauer: die Taufe in der Nidda
Bad Vilbel. Zu dem Ritual, das die evangelische Christuskirchengemeinde seit 2004 kurz vor den Sommerferien pflegt, werden nicht getaufte Konfirmandinnen und Konfirmanden oder andere Jugendliche eingeladen. Diesmal waren es sieben Täuflinge, die mit Beginn des zu Ende gehenden Schuljahres ihre Konfirmandenzeit in der Gemeinde begonnen hatten. Ihre Motivation zur Teilnahme ist unterschiedlich, so Pfarrer Klaus Neumeier (Dritter von rechts): „Einige erfahren durch ihre Freunde von der Konfirmandenzeit und werden zur Teilnahme ermutigt, obwohl sie als nicht Getaufte bislang nicht Gemeindemitglieder sind. Andere wurden ebenfalls nicht als Kleinkinder getauft, kennen die Gemeinde mit ihren Gottesdiensten und Angeboten trotzdem schon lange. Hier sind auch die Eltern in der Regel aktiv dabei.“
Im Hauptteil des Gottesdienstes in der Christuskirche lasen alle Täuflinge ein kurzes, selbst formuliertes Taufbekenntnis vor. Klaus Neumeier predigte: „Auch jeder von uns Erwachsenen hat durch andere von Gott und seiner Liebe erfahren. So ist es auch bei euch. Die heutige Taufe ist das vorläufige Ergebnis auf diesem Weg.“ Zwei Lieder drückten das Motto der Ansprache aus: „Kommt, sagt es allen weiter“ und „Tragt in die Welt nun ein Licht“.
Später ging es hinaus zum zweiten Teil des Gottesdienstes an die Nidda. „Groß ist unser Gott“ wurde zur Gitarrenbegleitung von der Brücke und von beiden Ufern gesungen. Anschließend gingen die Täuflinge und eben so viele Jugendmitarbeiter als Taufhelfer ins hüfthohe Wasser. Vom Ufer wurden die Taufsprüche verlesen und anschließend alle im Namen des dreieinigen Gottes ganz untergetaucht. Neumeier: „Das Untertauchen symbolisiert das Ende des alten und den Beginn des neuen Lebens als Christ. Natürlich ist dies nur ein Zeichen, aber hier im Fluss doch sehr erlebnisbezogen und damit sicher für Jugendliche prägender als eine Taufe am Taufbecken.“
Beim Auftauchen setzte von den Ufern Beifall ein. Im Wasser gratulierten alle einander mit Umarmungen. Mit Gebet und Segen noch im Wasser endete ein Gottesdienst, der für alle Teilnehmer eben ein ganz besonderes Erlebnis ist. (zlp)