Bad Vilbel. „Die Mädels sind echt gut!“ Sandra Minnert, von 1992 bis 2007 Fußball-Nationalspielerin, staunt, als Zoe (7) mit dem Ball durch den Stangenslalom wuselt. Fußball hat die Erstklässlerin im Podolski-Trikot nur in der Schule gespielt, im Verein noch nicht. Zum Schnuppertraining bei der MSG Bad Vilbel hat sie Freundinnen aus ihrer Klasse mitgenommen. Aber woher dann das Trikot? Zoe: „Vom großen Bruder geschenkt bekommen, der spielt auch Fußball“. Ihre Freundin Evelyn (7) nickt. Auch ihr Dress ist vom Bruder.
Das Trikot vom großen Bruder braucht Selina (13) nicht mehr. Sie spielt seit acht Jahren Fußball. Bisher hat Selina immer nur mit Jungs trainiert. Sie freut sich, bei der MSG Bad Vilbel in einer Mädchenmannschaft spielen zu können. Am liebsten will sie mal beim 1. FFC Frankfurt trainieren und mitspielen.
Wo liegt der Unterschied zwischen Mädchenfußball und kickenden Männern? Minnert: „Mädchen spielen eine andere Art von Fußball. Männer sind schneller und physisch stärker. Aber Frauen machen es durch Taktik und Technik wett.“´„Und durch eine andere Art von Kameradschaft“, ergänzt der Betreuer der Mädchenmannschaften bei der MSG Bad Vilbel, Rüdiger Köhler.
Er freut sich über die Resonanz, die Mädchenfußball findet. Zum Schnuppertraining mit Sandra Minnert sind fast 70 Mädchen aus Vilbel und Umgebung auf das Sportgelände auf dem Heilsberg gekommen. „Die Hälfte davon hat noch nie Fußball gespielt“, sagt Köhler. Mittlerweile melden sich mehr Mädchen als Jungs im Verein zum Fußball an. Nicht nur Spielerinnen hofft Köhler mit Schnuppertrainings zu interessieren. „Wir suchen dringend Trainerinnen und Trainer für die Mädchenmannschaften“. Damit die Fußballkarriere von Zoe, Selina & Co. durchstarten kann. Mädchen, die es mit dem Fußballspielen versuchen und sich der MSG Bad Vilbel anschließen möchten, können bei Nicole Steppan, Telefon (06101) 988882, E-Mail celemi@live.de, mehr über Trainingszeiten und andere Fragen erfahren. (seu