Zum 19. Mal fand im Stadtteil Heldenbergen „Lieder im Park“ statt. Besonderen Zuspruch bekam das Projekt „Sing, Afrika sing“ der Chorgemeinschaft.
Nidderau. „Du musst noch ein wenig Geduld haben. Die Trommler kommen erst nach der Pause“, vertröstete die Mutter ihren elfjährigen Sohn. Sie waren aus Frankfurt angereist, um afrikanische Musik mitzuerleben.
Als im Jahre 2008 die Dirigentin Susanne Riedl das von ihr arrangierte „Nkosi sikelel Afrika“ mit den Sängern der Heldenberger Chorgemeinschaft einstudierte, da war es zunächst noch ein Experiment. Doch aus der anfänglichen Skepsis wurde schnell Begeisterung. Und so wurde „Sing, Afrika sing“ bei seiner öffentlichen Vorführung im März 2012 gleich ein Riesenerfolg. Deshalb hatte die Chorgemeinschaft Heldenbergen die Gelegenheit genutzt, um bei ihrer zum 19. Mal ausgerichteten Veranstaltung „Lieder im Park“ einen Auszug daraus zu bieten. Unterstützt wurde der Chor dabei von der Gesangssolistin Anni Komppa und der Trommelgruppe Drum Rum unter der Leitung von Peter Jäger. Und wie angekündigt, konnten die Zuhörer den Zauber Afrikas fast schon spüren. Ein echtes Gänsehautgefühl, wie sich ohne Übertreibung sagen lässt.
Viel Applaus
Nelson Mandela hatte die Kraft der afrikanischen Musik einmal mit den Worten beschrieben: „Die eigentümliche Schönheit der afrikanischen Musik besteht darin, dass sie aufrichtet, selbst wenn sie eine traurige Geschichte erzählt“.
Und genauso wurden die rund 150 Zuhörer im Park des Freiherrn Alexander von Leonhardi in Heldenbergen in ihren Bann gezogen und waren deshalb auch so begeistert. Mit langanhaltendem Applaus holten sie am Ende der Konzerts denn auch noch ein paar Zugaben heraus.
Aber es gab nicht nur afrikanische Musik an diesem sommerlichen Nachmittag im Park zu hören. Denn neben der Chorgemeinschaft Heldenbergen traten auch noch der Chor Pro Musica aus Schwalbach und das BON Orchester aus Nidderau auf.
Auf die Idee mit der Veranstaltungsreihe „Lieder im Park“ war das Vorstandmitglied der Chorgemeinschaft Heldenbergen, Willi Reul, gekommen. „Bei einer Fahrt in die Schweiz Ende der 80er Jahre hatte die Burgherrin, Hildegard Freifrau von Leonhardi, von der Möglichkeit von Musikveranstaltungen in ihrem Park geschwärmt.“ Willi Reul griff diesen Gedanken sofort auf und bot sich mit seiner Chorgemeinschaft für den Anfang an. Inzwischen sind daraus mehr als ein Dutzend Veranstaltungen geworden.
Privater Spaziergang
Alexander Freiherr von Leonhardi ist immer noch so angetan von dem Ereignis, dass er auch diesmal zu einem anschließenden Spaziergang durch seinen Park einlud. Unterhaltsam abgerundet wurde das Musikerlebnis auch durch die Moderation des ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten und Präsidenten des Hanauer Roten Kreuz-Kreisverbandes, Bernd Reuter.