„Mitreden – Mitgestalten – Mittendrin“, lautet das Motto des künftigen „1. Bad Vilbeler Seniorenbeirates“. Dieser ist ein offizielles, beratendes, städtisches Gremium. Es tritt als Sprachrohr der Senioren gegenüber dem Magistrat auf und gibt Empfehlungen.
Bad Vilbel. „Sie haben bis zum 22. Juni Zeit, um ihre Kandidatur für den Seniorenbeirat beim Wahlamt der Stadt einzureichen. Sie müssen über 60 Jahre alt sein, seit sechs Monaten ihren Hauptwohnsitz in Bad Vilbel haben und fünf Unterschriften von Senioren über 60 Jahren als Unterstützung mitbringen, die seit drei Monaten mindestens in der Stadt wohnen. Jede wahlberechtigte Person darf nur einen Kandidaten mit seiner Unterschrift unterstützen. Die deutsche Staatsbürgerschaft ist für Wahlberechtigte nicht erforderlich Dann steht ihrer Kandidatur für den Seniorenbeirat nichts mehr im Wege“, informierte Veronika Ilten. Sie ist eine der engagierten Ehrenamtlichen aus der Vorbereitungsgruppe. Gemeinsam mit Sprecher Ludwig Steinbeck, Dr. Johannes Dittmar, Helga Ensslen, Norbert Kühl und Iris Stockbauer arbeitete sie eineinhalb Jahre lang eine rechtsverbindliche Satzung und eine Wahlordnung in Absprache mit Marianne Sahner-Völke, der Leiterin des Seniorenbüros, Edith Lein, der stellvertretenden Leiterin des Fachbereichs Soziale Sicherung, und Sozialdezernentin Heike Freund-Hahn (FDP) aus. Satzung und Wahlordnung der neuen ehrenamtlichen Interessenvertretung hatten die Stadtverordneten, in ihrer Sitzung am 20. März, einstimmig beschlossen.
Ilten informierte mit einem Powerpoint-Vortrag zehn Interessenten im Quellenhof über die neue Möglichkeit für Senioren, das kommunale Leben in Bad Vilbel mitzubestimmen. Gewählt werden die elf Mitglieder des Seniorenbeirates im August per Briefwahl. Die Wahlunterlagen verschickt das Wahlamt automatisch an die Wahlberechtigten. Spätestens bis zum 27. August 2012 muss der Brief beim städtischen Wahlamt eingegangen sein. „Mit dem beratenden Gremium erhalten die rund 7000 über Sechzigjährigen Vilbeler die Chance die Kommunalpolitik mitzugestalten“, sagte Stockbauer. „Der Seniorenbeirat ist das offizielle Sprachrohr der Senioren gegenüber der Stadt. Das beratende Gremium ist unabhängig, parteipolitisch neutral und konfessionell nicht gebunden“, führte Veronika Ilten aus. Gewählt werden die elf Kandidaten für fünf Jahre. Diese wählen einen Vorsitzenden, der alle den Beirat betreffenden kommunalen Informationen erhält. Zu mindestens vier Sitzungen sollte der Vorsitzende die Mitglieder jährlich einberufen. Die Aufgaben sind in den sieben Paragrafen der Satzung geregelt. Die Arbeitsschwerpunkte sind von den Mitgliedern und ihrer Kompetenz abhängig, indirekt auch vom verfügbaren finanziellen Rahmen wie dem politischen Willen des Magistrats und der Stadtverordneten.
Der Seniorenbeirat berät die Hauptamtlichen bei Einrichtung, Ausbau, Durchführung und Vernetzung sozialer Angebote, beim Bau von Wohnungen und Verkehrsfragen. Weitere Aufgaben liegen in der Förderung des Erfahrungsaustauschs, der Intensivierung ehrenamtlicher Arbeit und in seniorenspezifischen Anliegen der Bürger. Dadurch erhält der Seniorenbeirat einen Überblick über Sorgen und Wünsche, kann Handlungsbedarf erkennen. Und kann durch seinen direkten Zugang zu den städtischen Entscheidungsträgern für die Anliegen der Generation 60plus eintreten. Zu den Aufgaben werde die Erstellung einer Übersicht über alle Angebote für Senioren in der Stadt gehören. Diese sollen vernetzt und ausgebaut werden. Mögliche Themen wären Barrierefreiheit, die Beseitigung von Stolperfallen, abzusenkende Bordsteine, eine größere Anzahl von Bänken und Sitzgelegenheiten in der Innenstadt, fehlende Geländer oder schiefe Ebenen für Rollator- und Rollstuhlfahrer an öffentlichen Gebäuden. Auch das Erfassen und der Ausbau von Angeboten für Senioren in den Stadtteilen wäre ein Thema mit dem sich der Seniorenbeirat befassen sollte.
Informationen für interessierte Bürger, die im Seniorenbeirat aktiv mitarbeiten wollen, erteilt Elke Bär telefonisch unter (06101) 602208 oder persönlich im Wahlamt der Stadt, Parkstraße 15. Ausführliche Informationen zum Seniorenbeirat gibt es auch in der aktuellen, kostenlosen Ausgabe „Aktive Freizeit“ des Seniorenbüros Bad Vilbel.