Karben. Es ist ein Abschied auf Raten. Erst hatte vor einem guten Jahr der Dorfladen in Burg-Gräfenrode für immer seine Türen geschlossen. Nach viel Protest aus der Bürgerschaft startete die Karbener Nachbarschaftshilfe „Herz und Hand“ einen wöchentlichen Fahrdienst zum Rewe-Markt Fuchs nach Klein-Karben. Nun ist auch dieser Service Geschichte. „Das hat sich einfach nicht mehr gelohnt“, sagt Barbara Schwientek von „Herz und Hand“. Es seien anfangs drei bis vier Fahrgäste gewesen, dann immer weniger und stets dieselben Personen. Der Aufwand für den Verein sei zugleich hoch gewesen: Es habe einen ehrenamtlichen Fahrer gebraucht und die Kosten für die Fahrt vom Vereinssitz in Rendel nach Burg-Gräfenrode und zurück blieben in der Vereinskasse hängen. Immerhin habe Rewe-Kaufmann Fuchs die Fahrt von Burg-Gräfenrode nach Klein-Karben und zurück gezahlt. Die Nachfrage sei so gering gewesen, dass „Herz und Hand“ das Projekt nun beendet habe.
Ortsvorsteher Karlfred Heidelbach (CDU) hat dafür Verständnis. „Es ist wie beim Dorfladen: Alle wollen es haben, aber kaum jemand nutzt es.“ Mit der guten Busverbindung nach Karben sei das Einkaufen auch für Roggauer ohne Auto weiterhin möglich.
Karbens kleinster Stadtteil hatte vor gut zwei Jahren bereits das Aus für die Sparkassen-Filiale verkraften müssen. Auch dort hatte es Proteste in der Bevölkerung gegeben. Für den ehemaligen Dorfladen dagegen ist inzwischen eine schöne Nachnutzung in Sicht: Das Karbener Mütter- und Familienzentrum (Müze) will dort einen Mehrgenerationentreffpunkt als Café einrichten. Heidelbach hat dieser Tage eine weitere Hiobsbotschaft erhalten: Auch der Roggauer Friseur wolle schließen, berichtet der Ortsvorsteher. „Das ist schade.“ (den)