Schöneck. Die Tickets fürs Westfalen-Stadion, damit hat SPD-Fraktionschef Walter Rauch ins Schwarze getroffen. „Ja!“, schreit Ludger Stüve begeistert, als Rauch in seiner Rede verrät, welches Geschenk seine Fraktion dem ehemaligen Bürgermeister zum Abschied macht. Stüve nimmt das Präsent begeistert entgegen, grinst wie ein Schulbub.
Dabei hatte Rauch zwar hauptsächlich, aber nicht nur lobende Worte über den ehemaligen Rathauschef verloren. „Kantig, oftmals dickköpfig und bestimmend im Auftreten“ seien die Westfalen laut Wikipedia, und das „haben wir mit Ludger auch des Öfteren in der Fraktion erlebt“, sagte Rauch. Dennoch: Stüve habe den Mut gehabt, neue Sachen anzugehen. Seine großen Leistungen, so Rauch, seien die Konversion der Nidder-Kaserne, die Südumgehung für Kilianstädten, die Erich-Simdorn-Halle und die Windräder gewesen.
Um Ideen gerungen
Das sahen im Wesentlichen auch die übrigen Fraktionschefs so. CDU-Mann Markus Jung meinte, seine Partei und Stüve hätten „gemeinsam um die besten Ideen für Schöneck gerungen“ und überreichte ein Buch über den ehemaligen SPD-Bundeskanzler Helmut Schmidt. Grünen-Sprecher Peter Zittier merkte an, seine Fraktion habe lieber ein Jugendzentrum als die Erich-Simdorn-Halle bauen wollen. Sein Geschenk: ein Buch über den BVB. FWG-Fraktionschef Matthias Geisler wünschte Stüve alles Gute für seinen neuen Job, ebenso FDP-Fraktionschefin Anke Pfeil, die anmerkte, Stüve habe Schöneck „zur Unzeit verlassen“.
Zum Schluss ergriff Ludger Stüve das Wort. Sein Amt habe ihm „immer sehr viel Freude bereitet“, vielleicht sei es gut aufzuhören, „wenn es am schönsten ist“. Er werde, versprach der Kilianstädter, Schöneck nicht aus den Augen verlieren. Und gab zu: „Es war nicht immer einfach mit mir.“ Stüve dankte der SPD, „dass sie mich manchmal gestoppt hat“. Die „stille Harmonie“ zwischen SPD und CDU freue ihn: „Es ist gut, dass diese Verantwortung da ist.“ (zlp)