Zum Bericht über den Verzicht auf eine Bewerbung der Stadt Bad Vilbel um die Ausrichtung des Hessentages 2015 erreichte uns nachfolgende Leserzuschrift:
Bad Vilbel ist eine lebenswerte Stadt. Es ist viel geleistet worden – von Bürgern und Politik. Es waren rosa Zeiten. Doch Zeiten ändern sich und je eher man das erkennt, um so besser.
Bad Vilbel hat hohe Verbindlichkeiten. Schon 2010 war der Schuldenstand pro Einwohner laut statistischem Landesamt bei 2175 Euro angelangt, mehr als doppelt so hoch wie Oberursel, wo die Steuereinnahmen darüber hinaus auch noch deutlich höher als in Bad Vilbel waren. Der Haushalt 2012 in Bad Vilbel ist nur durch neue Verbindlichkeiten zu finanzieren. Die Gewerbesteuer ist dramatisch eingebrochen. Großprojekte sind im Bau und bedeuten hohe Belastungen. Neue Bauvorhaben, wie das Kombibad, werden hohe Aufwendungen erfordern. Die Ansiedlung von Segmüller, die eine finanzielle Verbesserung der Situation bringen würde, steht auf tönernen Füßen. Gleichzeitig wird allen Bürgern stärker in die Tasche gegriffen und Zuschüsse für Vereine werden gekürzt. Die um 50 Prozent erhöhte Grundsteuer trifft Hausbesitzer und Mieter. Strompreise, Friedhofsgebühren und Hundesteuer steigen, andere Abgaben werden sicher folgen. Wer in einer solchen Situation den Hessentag nach Bad Vilbel holen wollte, der einen Millionenzuschuss aus dem Stadtsäckel – oder besser durch die Abgaben- Steuer- und Gebühren-Zahler erfordert, der musste sich die Frage gefallen lassen, wie er das verantworten sollte.
Kurt Stepping,
Bad Vilbel