Karben. Mehr als 500-mal in jedem Jahr werden Glückwünsche der Stadt an Geburtstags- oder Hochzeitsjubilare persönlich überbracht. Das ergibt sich aus den Antworten der Stadtregierung auf eine parlamentarische SPD-Anfrage.
Kommen ältere Menschen bei ihren runden Geburtstagen zu kurz? Ein wenig schwingt diese Vermutung durch, wenn SPD-Stadtverordnete Christel Zobeley die offiziellen Gratulationen der Stadt hinterfragt. Dass das geändert worden sei, habe die Fraktion „vernommen“.
Das bestätigt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Er nennt mehr als 500 Termine pro Jahr, zu der die Stadt persönlich gratuliert: „runde/halbrunde Geburtstage von Mitbürgern ab 75 Jahre aufwärts sowie Hochzeitsjubiläen ab goldener Hochzeit“. Früher sei es üblich gewesen, dass ein hauptamtlicher Stadtrat oder der Bürgermeister persönlich gratulierte, erinnert der Bürgermeister.
Bei einer Dauer von rund einer Stunde inklusive Hin- und Rückfahrt seien so pro Jahr 500 Stunden Arbeitszeit „eines vom Steuerzahler bezahlten hauptamtlichen Stadtrates oder Bürgermeisters in Anspruch genommen worden“, erläutert Rahn. „Dafür ist eine Drittelstelle draufgegangen.“ Ganz so mag es Jochen Schmitt (SPD) nicht stehen lassen, der bis Herbst 2010 selbst hauptamtlicher Stadtrat war. „Auch die ehrenamtlichen Magistratsmitglieder waren eingebunden.“ Das sind sie auch heute, aber viel mehr: Er, Rahn, habe das mit seinem Amtsantritt geändert, da die Stadt ja mit ihm selbst nun nur noch über einen hauptberuflichen Wahlbeamten verfügt. Er selbst, Rahn, nehme „nur noch ganz besondere Termine“ wahr, etwa bei Geburtstagen ab 100 Jahren. Den Rest übernähmen ehrenamtliche Stadträte, Ortsvorsteher oder die Stadtverordnetenvorsteherin. (den)