„Wo sind die Senioren?“, fragten sich die Veranstalter der ersten Informationsrunde zum Bad Vilbeler Seniorenbeirat. Sie hatten unter dem Motto „Mitreden – mitgestalten – mittendrin mit dem Seniorenbeirat!“ ins Kulturforum eingeladen.
Bad Vilbel. Gekommen waren nur 37 Ältere. Dabei leben in Vilbel etwa 7000 Menschen über 60 Jahre. Die Veranstaltung hatten die Ehrenamtlichen der Vorbereitungsgruppe, Ludwig Steinbeck, Johannes Dittmar, Helga Ensslen und Veronika Ilten, organisiert.
Hinter Sprecher Ludwig Steinbeck und seinen Mitstreitern liegen 18 arbeitsreiche Monate. Sie entwarfen eine Satzung, eine Wahlordnung, stimmten sie mit Marianne Sahner-Völke, der Leiterin des Seniorenbüros, Edith Lein, der Vize des Fachbereichs Soziale Sicherung, und Sozialdezernentin Heike Freund-Hahn (FDP) ab.
Beratendes Gremium
Das Parlament hatte beides am 20. März einstimmig abgesegnet. Ehrenbürgermeister Günther Biwer erinnerte an die Anfänge. „Vorläufer des Seniorenbeirates war von 2006 bis 2010 die Seniorenvertretung.“ Viele Senioren wünschten sich seit 21 Jahren einen Beirat, der ihre Interessen gegenüber dem Magistrat vertrete, so Biwer.
Aufs Thema stimmte Veronika Ilten mit ihrem Powerpointvortrag „Neue Möglichkeiten für Senioren, das kommunale Leben in Bad Vilbel mitzubestimmen“ ein. Die Aufgaben der Interessenvertretung seien in sieben Paragrafen der Satzung geregelt. Bestimmt werden sie auch durch die Kompetenzen der elf Mitglieder des Gremiums, den Finanzrahmen sowie den politischen Willen des Magistrats und der Stadtverordneten. Beim Seniorenbeirat handelt es sich um „ein offizielles, beratendes, städtisches Gremium“. Der ehrenamtlich tätige Beirat tritt als Sprachrohr der Senioren gegenüber dem Magistrat auf und gibt Empfehlungen ab. Er ist unabhängig, parteipolitisch neutral und konfessionell nicht gebunden, berät die Hauptamtlichen der Stadt bei Einrichtung, Ausbau, Durchführung und Vernetzung sozialer Angebote, beim Bau von Wohnungen und Verkehrsfragen.
Das Gremium fördert den Erfahrungsaustausch, intensiviert ehrenamtliche Arbeit, kümmert sich um seniorenspezifische Anliegen. Sorgen, Wünsche und Anregungen der Generation 60plus soll der Sprecher des Seniorenbeirates durch seinen direkten Zugang zu den städtischen Entscheidungsträgern weiterleiten. „Mit Hilfe des Seniorenbeirates kann die Stadt ihren Sozialplan intensivieren, um profunde Aussagen für Senioren machen zu können. Vernetzt werden kann die Zusammenarbeit mit dem Haus der Begegnung beim Markt der Freiwilligen“, so Biwer.
Bedürftigen beistehen
Bei der Diskussion in kleinen Runden äußerten Interessenten Wünsche und Erwartungen. „Ich erhoffe mir vom Beirat kommunales, gesellschaftliches Engagement, verbunden mit Hilfestellung und aktiver Verfolgung der Entwicklung des Altersprozesses“, sagte der Kernstädter Erhard Mattern. Johannes Dittmar aus Gronau: „Ich bin an der wachsenden demoskopischen Gruppe der Senioren interessiert. Diese große Gruppe sollte sich untereinander helfen, Rüstige sollten Hilfsbedürftigen zur Seite stehen. Der Beirat soll integrierend auf die Vereine auf diesem Gebiet zugehen. Wichtig ist seine Neutralität. Dabei darf die jüngere Bevölkerung nicht aus dem Blick verloren werden.“