Karben. Mit dem österlichen Schmuck am Peter-Geibel-Brunnen wolle er zur Verschönerung des Ortsbildes beitragen, sagt Rainer Züsch. Zum sechsten Mal hat Ortsbeiratsmitglied Züsch (SPD) das Schmücken des Peter-Geibel-Brunnens an der Ecke Dortelweiler/Gronauer Straße im alten Ortskern Klein-Karbens initiiert. Rund zehn SPD-Mitglieder packen mit an, um den Brunnen zu verzieren.
Das Material zur Dekoration wie Draht und Ostereier hat Züsch auf eigene Kosten besorgt. Die Zweige aus Edeltannen und Buchsbaum habe er in den letzten Wochen bei Baumschnittaktionen gesammelt, erzählt Züsch. Er hoffe, dass vorbeieilende Passanten durch die Verzierung „mal wieder einen Blick auf den Brunnen werfen“, sagt Züsch. Für ihn, der bereits seine Kindheit in Klein-Karben verbracht hat, ist der Brunnen ein charakteristisches Merkmal des alten Dorfkerns. „Auf dem Weg zum Spielen an der Nidda bin ich als Kind schon hier vorbeigelaufen“, erzählt Züsch. Die Pferde an den Wagen der Bauern seien auf dem Weg zu den Feldern am Brunnen getränkt worden, erinnert er sich. Der Klein-Kärber Mundart-Dichter Peter Geibel, der gegenüber des Brunnens wohnte, hat diesen in seinem Gedicht „Die Leackmerje Grith“ erwähnt.
„Ich finde, das Brunnenschmücken ist eine schöne Tradition. Sie kann nur fortbestehen, wenn sich Bürger die Zeit dazu nehmen“, sagt Fritz Amann und steigt auf die Leiter, um die Zweige zu befestigen. „Aus Verbundenheit mit dem Stadtteil“ beteilige er sich an der Aktion, sagt Klaus-Peter Hampf. „Ich mache mit, weil es Spaß macht“, sagt der 22-jährige Oliver Lietzt. Passanten auf dem Weg zum Spaziergang freuen sich über die fleißigen Helfer. „Dass sich Bürger finden, die das machen, finde ich gut“, sagt Ursula Jacobsen. „Ich freue mich jedes Jahr über den geschmückten Brunnen“, ruft Sylvia Neitzel den Helfern zu. (kre)