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Sie liest sich zum Sieg – Windeckerin Valerie Kührt gewinnt Vorlesewettbewerb der Nidderauer Grundschulen

Glaubt man dem Kommunikationstrainer Rolf Peter Kleinen, so liest der am besten vor, den man beim Zuhören vergisst. Dieses Gefühl schlich sich in der Tat bei einigen der jungen Vorleser ein, die am Finale des Vorlesewettbewerbs der Nidderauer Grundschulen in der Stadtbücherei teilnahmen.

Nidderau. Der Vorentscheid fand bereits Anfang März in den Grundschulen in Eichen, Ostheim, Heldenbergen und Windecken statt. Dabei wurden die besten Leser in den vierten Klassen ermittelt, die nun im Finale im Vorfeld der Nidderauer Buchmesse gegeneinander antraten.

Siegerin wurde Valerie Kührt von der Kurt-Schumacher-Schule in Windecken, auf den zweiten Platz kam Sabrina Haus von der Grundschule Ostheim, Dritter wurde Felix Richter von der Albert-Schweitzer-Schule in Heldenbergen. Sie erhalten je nach Platzierung Büchergutscheine im Wert von 50, 35 und 25 Euro. Als Anerkennung für den Vorlesewettbewerb gab es zudem je ein Buch und eine Urkunde.

Valerie las aus dem Buch „Das Kicherschwein“ von Ingrid Uebe vor. Die Zehnjährige will einmal Lehrerin werden und liest am liebsten Harry Potter, macht außerdem Leichtathletik und trifft gerne Freunde. Valerie wirkte beim Vorlesen sehr selbstbewusst, las nicht gestellt, sondern ließ sich von der Stimmung der Geschichte tragen.

Kriegerische Katzen

Dass die Zweitplatzierte Sabrina Haus Katzen mag, verriet bereits der Titel ihres Lieblingsbuches „Warrior cats“ (Kriegerkatzen), aus dem sie das Kapitel „Mitternacht“ las. Neben Reiten, Schlagzeug spielen und Lesen schmust Sabrina am liebsten mit ihrer Katze Fiona. Auch sie möchte einmal Lehrerin werden. Der Drittplatzierte Felix Richter hingegen, ebenfalls zehn Jahre alt, möchte später als Polizist seine Brötchen verdienen. Er liebt Abenteuergeschichten, wie die von Tom Sawyer und Huckleberry Finn oder die Abenteuerromane des Autors Timothée de Fombelles um Tobie Lolness. In seiner Freizeit beschäftigt sich Felix mit Musik, Lesen, Fußball und Briefmarken.

Beim Vorlesen ließ sich Felix Zeit und von den Bildern der Geschichte erfüllen, obwohl die Zeit der Vorleser sowohl beim Eigen- als auch beim Fremdtext „Die Konferenz der Gruselgeister“ auf jeweils zwei Minuten limitiert war.

Textverständnis zählt

Überhaupt ging es beim Wettbewerb nicht um das möglichst fehlerfreie Abspulen eines einstudierten Textes. Als Kriterium für gutes Vorlesen galt vielmehr, dass das Kind den ausgewählten Text in Beziehung zur Gesamthandlung des Buches stellen und für die Zuhörer verständlich machen konnte.

Die fünfköpfige Jury hatte es nicht leicht, nach Textverständnis, Lesetechnik und Textgestaltung beim Wahltext zu bewerten. Da mussten Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD), Kulturring-Mitglied Bernd Reuter, Journalistin Kirsten Kalkhof, Cornelia Meier von der Bücherei und die letztjährige Gewinnerin Lena Schmitt genau hinhören. Doch das fiel beim Vorlesen nicht schwer. Deutliche Aussprache, sinngemäße Betonung und ein angemessenes Lesetempo beherrschten die Vorleser gut und verstanden es, ihr Publikum mit ihrer Stimme zu fesseln.

Die Sieger des Vorlesewettbewerbs werden bei der Nidderauer Buchmesse (20. bis 22. April) offiziell ausgezeichnet: Siegerehrung ist am Sonntag, 22. April, 15.45 Uhr in der Willi-Salzmann-Halle