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Kein „Geschichtchen“

Beinah hätte ich es vergessen zu schreiben, dies Wort zum Sonntag. Obwohl es bei mir in den Kalender eingetragen ist, habe ich es wohl einfach überlesen. Nun sitze ich hier und überlege, was ich zu Papier bringen soll. All die aus dem Leben gegriffenen „Geschichten“ die ich hier immer mal wieder schreibe, sie dienen doch letztendlich nur der einen Bitte, die der Apostel Paulus in seinem zweiten Brief an die Gemeinde in Korinth ohne großes drum herumreden formuliert: „Lasst euch versöhnen mit Gott!“ (2. Kor 5,17) Versöhntes Leben ist gutes Leben. Mit Gott versöhntes Leben ist das beste Leben, das es geben kann. Versöhnt mit einem Gott, der uns nicht nach unserer Lebensleistung beurteilt, was zur Verurteilung führen muss, sondern der unsere Lebensschuld in Jesus selbst auf sich nimmt. Der die Strafe für diese Schuld, den Tod, selbst zahlt, so dass wir sie nicht mehr zahlen müssen. Gott hat sich mit uns versöhnt und wartet sehnsüchtig darauf, dass wir diese Versöhnung annehmen und in ihr leben. Nur ein mit Gott versöhntes Leben ist ein Leben, das sein Ziel erreicht.

Das ist eine steile Behauptung, die ich nicht beweisen kann. Die auch die Bibel, die dies sagt, nicht beweisen kann. Gott will sich auch nicht beweisen. Er will, dass wir das glauben. Er will, dass wir ihm vertrauen und erfahren, dass es stimmt. Wer sich diesem Gott zuwendet, wer sein Leben Jesus anvertraut, der wird es erleben: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Kor 5,17) Mit Gott versöhntes Leben ist neues Leben. Ist Leben, das um die Herrlichkeit weiß, die einmal auf die Nachfolger Jesu wartet und die bereits jetzt und hier in ihr Leben ausstrahlt.

Das ging mir alles durch den Kopf und ich entschied mich: Heute schreibe ich mal ein „Wort zum Sonntag“ ohne „Geschichten“. Sondern ich schreibe mal nur das, was Gott uns in der Bibel „zumutet“. Warum eigentlich nicht?

Ihr Jörg Weise,

Pastor der Landeskirchlichen

Gemeinschaft Heilsberg