Voraussichtlich schon ab Oktober bekommt Bad Vilbel einen Seniorenbeirat. Im Sozialausschuss stimmten alle Fraktionen zugunsten einer Vertretung für Bürger ab 60 Jahren. Die letzte Entscheidung trifft am Dienstag das Stadtparlament.
Bad Vilbel. Elf Mitglieder im Alter von mindestens 60 Jahren soll das neue Gremium umfassen, das auf fünf Jahre per Briefwahl von den Senioren der Stadt bestimmt wird und dann jeweils zum 1. Oktober seine Arbeit aufnimmt.
Die Sitzungen sind in der Regel öffentlich und finden reihum in den Stadtteilen statt, um den besonderen Bedürfnissen der dort lebenden Senioren besser Rechnung tragen zu können. Die finanzielle Ausstattung des Seniorenbeirats wird im städtischen Haushalt geregelt. Seine Mitglieder sind ehrenamtlich tätig. Fallen ihnen in Ausübung ihres Ehrenamtes Kosten an, so werden sie nach der Entschädigungssatzung der Stadt erstattet.
Dies sind die wichtigsten Punkte, die in der Satzung und Wahlordnung geregelt sind. Die Regelwerke wurden von einer Arbeitsgruppe von Senioren in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbüro der Stadt unter maßgeblicher Mitwirkung von Marianne Sahner-Völke erarbeitet. Vorausgegangen war ein einstimmiger Grundsatzbeschluss des Stadtparlaments im vorigen Jahr für einen Beirat. Damit haben die politisch Verantwortlichen nach intensiven Dialogen mit den Bürgern einem insbesondere von der SPD seit Jahren verfolgten Wunsch entsprochen.
Der Seniorenbeirat ist unabhängig und parteipolitisch sowie konfessionell neutral. Er vertritt die Interessen aller älteren Bürger von Bad Vilbel und legt besonderen Wert darauf, auch mit jenen ins Gespräch zu kommen, die nicht in Vereinen und Organisationen aktiv sind.
Eine vordringliche Aufgabe soll es sein, den Magistrat als Sprachrohr der älteren Generation über alle Themen zu informieren, die für Senioren relevant sind. Umgekehrt erhält der Seniorenbeirat umfassende Informationen zu allen bedeutsamen Themen von den städtischen Gremien. Die Seniorenvertretung verschafft sich darüber hinaus einen Überblick über die seniorenbezogene Tätigkeit der sozialen Gruppierungen und Vereine und bemüht sich um eine sinnvolle Koordination sowie um den Ausbau des ehrenamtlichen Engagements in weiteren Projekten.
Drei, die aktiv an den Vorbereitungsarbeiten teilgenommen haben, berichteten dem Ausschuss über ihre persönlichen Motive. Die ehemalige Leiterin eines Studienseminars für Gymnasiallehrer, Veronika Ilten (68), will sich „einbringen, damit alle Generationen davon profitieren“.
Dem barrierefreien Bauen sowie dem Leben und Wohnen im Alter will Maschinenbauer Johannes Dittmer (79) besondere Aufmerksamkeit schenken. Eine treffende Formulierung fand der Techniker Ludwig Steinbeck (72), den die meisten Vilbeler als langjährigen freiwilligen Polizeihelfer kennen: „Ich will Ansprechpartner nicht nur für Senioren sein, sondern auch für die, die es werden wollen.“
Wer kandidiert?
Nach ein paar kleineren redaktionellen Änderungen empfahl der Sozialausschuss dem Stadtparlament, eine Satzung und eine Wahlordnung zu beschließen. Die formalen Grundlagen entsprechen im Wahlrecht den Vorgaben der Hessischen Gemeindeordnung. Nun müssen bis zum Sommer dieses Jahres geeignete Kandidaten gefunden werden, die sich für den Seniorenbeirat zur Wahl stellen und als Ehrenamtliche wirken wollen.