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Hase aus Wolle – Nach der Schafschur basteln Kinder Ostersachen auf dem Dottenfelderhof

Wie Schafe geschoren werden und was sich alles aus ihrer flauschigen Wolle herstellen lässt, lernten Kinder und Eltern auf dem Dottenfelderhof kennen.

Bad Vilbel. Schafe und Wolle standen mit Schur, Spinnen und Filzen auf dem Programm der Jahreszeitenwerkstatt. Beate von Mackensen begrüßte am Steintisch auf der Hofwiese die Besucher aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet und vor allem Schäfer Frieder Beyer aus der Rhön. Aus seiner 600 Tiere großen Rhönschafherde in Eiterfeld stammen das Fuchsschaf Remu, das helle Rhönschaf Jelcho und die beiden grauen Rhönschafe Camilla und Pamela. Das Quartett der „schlichtwolligen deutschen Landschafe“ hat auf dem Dottenfelderhof eine neue Heimat gefunden. Alle vier Mutterschafe sind trächtig und stehen nach fünfmonatiger Tragezeit kurz vor der Niederkunft.

Nacheinander setzte Schäfer Beyer die Hausschafe auf die Schurbank, um sie zu scheren. „Ist das Schaf brav, dann dauert die Schur mit der Schermaschine nur fünf Minuten“, sagte der Profi. In kurzer Zeit hatten Remu, Jelcho, Camilla und Pamela ihre Pelze verloren. Pro Schaf kamen rund zwei Kilo Rohwolle zusammen.

Hausschafe werden von Schäfern und Bauern seit über 11 000 Jahren als Milch-, Lamm- oder Hammelfleisch- und Wolllieferanten oder für die Nachzucht gehalten. Heute übernehmen sie in vielen Regionen wie der Rhön und der Wetterau die Rolle von Landschaftspflegern. Sie bewahren die Böden durch Beweidung vor Versteppung. „Schafe erreichen ein Alter von zehn bis zwölf, maximal 20 Jahren. Lämmer werden im Alter von sechs bis zehn Monaten geschlachtet“, so Beyer.

Wie Wolle gesponnen und gefilzt wird, konnten die Teilnehmer selbst ausprobieren. Wie Filzen geht, zeigte Beate von Mackensen mit ihren Töchtern Emilia (8), Jolande (11) und Johanna (15): Zuerst zupften Kinder und Erwachsene einzelne Lagen der bunt gefärbten Schafwolle, die sie dann umeinander wickelten und zu einem festen Knoten drehten. Den legten sie auf einen Schwamm. Damit die Kugel fest wird, stach Johanna immer wieder mit der Filznadel, die mit Widerhaken besetzt ist, von unten vorsichtig in die Wolle, bis diese schön rund war. Ebenso machte sie es mit einer kleineren Kugel, deren äußeren Rand sie mit der größeren Kugel zusammenfilzte.

Danach kamen zwei Ohren, ein Stummelschwanz, Maul und Füße an die Reihe. Schon war ein Osterhase fertig! Die Teilnehmer ließen nach der Demonstration ihrer Fantasie freien Lauf – und nach kurzer Zeit tummelten sich Osterhasen um Nester, in denen bunte Ostereier lagen . . .