Zum Thema „Hessentag 2015“ und den BVA-Berichten dazu erreichte uns nachfolgender Leserbrief:
Hessentag 2015 – Traum oder Albtraum? Das Land Hessen, Initiator des 10-Tagesspektakels, mit einem Schuldenberg von ca. 40 Milliarden Euro, füllt eigens für den Hessentag einen Fördertopf mit einem zweistelligen Millionenbetrag und erhöht somit weiterhin seinen Schuldenstand. Der Ausrichter des Festes, die Stadt Bad Vilbel, wie berichtet, verschuldet mit ca. 120 Millionen Euro sowie weiteren Verbindlichkeiten sogar noch aus Grundstücksankäufen Krebsschere aus dem Jahr 1999, will aus diesem Topf Mittel für Investitionen abgreifen. Für -welche Vorhaben sollen diese Gelder aus dem Hessentagtopf eigentlich eingesetzt -werden? Für die beabsichtigte Neugestaltung der Frankfurter Straße, der Bahnhofsvorplätze mit Dieselstraße, hält das Land Hessen Mittel aus anderen Fördertöpfen bereit, die unabhängig von der Ausrichtung eines Hessentages beantragt werden können. Hierfür sollen die entsprechenden Mittel aus diesen Töpfen von der Stadt B V bereits angefordert worden sein. Folglich deutet alles daraufhin, dass der Hessentag 2015 allein wegen der „Verwirklichung eines Traums“, der Sanierung des Kurhauses, durchgezogen werden soll – womöglich noch mit einem Konzept, das die laufenden Unterhaltungs- und Instandhaltungskosten des Gebäudes nicht deckt. Wenn die Stadt BV ab 2012 ihre Bürger, darunter auch die 3000 freiwilligen Helfer, die für die Abwicklung des Festes gesucht werden, mit einer „ungebührlichen“ 50-prozentigen Grundsteuererhöhung belasten musste, so sollte dies vor allem auch als Vorsorge dienen, das erwartete Defizit eines Hessentagtraums abzufedern. Nach dem Fest würde dann, wie bei den vergangenen Hessentagen, alles schön geredet und dem Bürger die Endrechnung aus der Veranstaltung präsentiert – sicherlich wieder nicht ohne Folgen für den Steuerzahler. Bei der letzten Landtagswahl haben 70% der Wähler, darunter auch die überwiegende Mehrzahl der Bad Vilbeler, für die Einführung der Schuldenbremse gestimmt. Vor allem bei diesen Bürgern kann allenfalls nur das „Wir-Gefühl“ aufkommen: „Wir wollen diesen Hessentag nicht“.
Heinz Lind, Bad Vilbel
LESERBRIEFE stellen nicht die Meinung der Redaktion dar. Kürzungen behalten wir uns vor.