Für die Ortszufahrt von der Landesstraße 3008 nach Gronau soll ausschließlich die baldige Sanierung der bestehenden Trasse vorangetrieben werden. Planungen für eine neue Trasse soll der Wetteraukreis für die Kreisstraße K 247 nicht mehr verfolgen. Das hat der Ortsbeirat am Mittwoch auf Antrag von Ottmar Dauterich (FDP) einstimmig beschlossen.
Bad Vilbel. Das Thema erhitzt seit Jahren die Gemüter. Auch am Mittwoch schleppten wieder zahlreiche Zuschauer Stühle ins ohnehin schon volle Kolleg der Breitwiesenhalle, um der Sitzung folgen zu können. Nachdem am 11. Januar der Ortsbeirat den Magistrat beauftragt hatte, Gespräche zum Neubau der K 247 mit dem Wetteraukreis zu vertiefen und Unterstützung für einen beschleunigten Ausbau oder eine Sanierung zu leisten, hat Dauterich nun das Thema erneut aufgegriffen.
Er habe im Januar dagegen gestimmt, weil die Mehrheit der Gronauer Bürger für die Sanierung der bisherigen Trasse seien, begründete er seinen neuerlichen Vorstoß. Das sei in dem Beschluss nicht zum Ausdruck gekommen. Der Magistrat ist rasch tätig geworden. Schon am 17. Januar haben Erster Stadtrat Jörg Frank und der Gronauer Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer (beide CDU) in einem Schreiben an Landrat Joachim Arnold (SPD) Tempo bei der Maßnahme auf der „maroden Strecke“ gefordert. Da die Fördermittel nach dem Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetz 2015 auslaufen, müssten bis spätestens Frühjahr 2013 Zuschussanträge gestellt werden, damit der Kreis die Straße in seiner Finanzplanung 2014 berücksichtigen kann. Nach allgemeiner Meinung wäre der Kreis finanziell nicht in der Lage, die Straße ohne Zuschüsse zu finanzieren.
Frank und Schäfer erinnerten den Landrat daran, dass sich der Kreis seit 2004 mit seiner Straße beschäftige. Nach so langer Zeit glaube niemand mehr, dass die Kreisstraße tatsächlich zwingend verlegt werden müsse, um Gefahren für das angrenzende Wasserschutzgebiet abzuwenden.
Obwohl der Wetteraukreis Baulastträger und Bauherr für die K 247 ist, hätten Bürger, Landwirte, Grundstückseigentümer, Ortsbeirat und Magistrat Alternativen zu der ursprünglich vom Kreis favorisierten, geraden Strecke mit starkem Gefälle von der L 3008 zum Bahnübergang gemacht. Sämtliche Zahlen und Kosten der verschiedenen Modelle sollten in einer Gegenüberstellung offen gelegt, alle Möglichkeiten noch einmal ergebnisoffen abgewogen und dabei die bekannten Argumente um neue Erkenntnisse ergänzt werden.
Als Beispiel wurde der deutlich gestiegene Verkehr auf der L 3008 zur Nordumgehung und zur B 3 genannt, der bei einer verkürzten Ortszufahrt zu Staulagen bis in die Mitte von Gronau hinein führen könnte. Wegen der unmittelbar betroffenen Gronauer Bürger sollte der Kreis seiner Verpflichtung nachkommen, sie frühzeitig in die Planungen einzubeziehen. So weit das Schreiben. In der Diskussion um den Dauterich-Antrag vertrat Schäfer ebenso wie die CDU-Fraktion die Meinung: „Wenn unsere Argumente für eine Sanierung so stark sind, muss der Kreis sie entsprechend gewichten.“ Doch der Liberale wollte deutlich machen: „Wir haben in der bestehenden Trasse eine Variante, die der Bürger will.“
Die CDU enthält sich
Dieser Ansicht war auch die SPD: „Wir sollten deutlich machen, was die Bürger wollen“, sagte Jürgen Ahäuser und fragte: „Was spricht gegen ein deutliches Signal?“ Dem wollte sich die CDU nicht entgegenstellen. Sie enthielt sich mit Ortsvorsteher Schäfer (CDU) bei der Abstimmung.