Karben. Der Zeitpunkt war nicht ganz ideal: Gerade berichtete die Stadt im Bürgerhaus Petterweil über ihre Windkraftpläne, als die Mitglieder des Karbener Naturschutzbundes Nabu zur Jahreshauptversammlung im Bürgerzentrum zusammensaßen.
Künftige Termine zum Thema Windenergie will Vorsitzender Jürgen Becker allerdings nicht mehr verpassen. „Wir sollten uns mehr mit diesem Thema beschäftigen und einbringen“, empfahl er den Mitgliedern. Schließlich müsse auch der Ausbau sauberer Energieformen mit dem Schutz der Natur einhergehen.
Mit 275 habe die Zahl der Mitglieder des Nabu ein wenig abgenommen – was allerdings altersbedingt sei oder an Umzügen liege, berichtet Geschäftsführerin Claudia Böttcher. Auf die Mitglieder warten in diesem Jahr viele Vorhaben: Beispielsweise will der Nabu im Zuge seiner Bachpatenschaft den Bornwiesengraben von Krautschicht und Baumbeschattung befreien. Außerdem sollen ein Teich in Rendel freigemäht und diverse Streuobstwiesen und Grabentaschen gepflegt werden, kündigt Becker an.
Beim größten Umweltprojekt seit Jahren, der auf bis zu acht Jahre angesetzten Nidda-Renaturierung im gesamten Stadtgebiet, wolle sich der Nabu aktiv einbringen. Gleiches gilt für die städtischen Planungen im Zentrum: Auch beim Bau der neuen Mitte und des zweiten Grünzugs wolle der Nabu mitreden, berichtet Vizevorsitzender Hans Hansen.
Dass es in Karben auch im vergangenen Jahr wieder zwei Storchenpaare gegeben habe, sei sehr erfreulich, berichtet Vorsitzender Becker. Diese nisteten in Rendel und im Groß-Karbener Naturschutzgebiet Ludwigsquelle. Der Nabu habe eine große Mehlschwalbenkolonie im Industriegebiet mit starker Unterstützung der Stadt sichern können.
Neben diversen Arbeitseinsätzen im vergangenen Jahr sei die Einweihung der Aussichtsplattform nahe der Ludwigsquelle am Radweg zwischen Groß-Karben und Burg-Gräfenrode gewesen. Auch hätten Mitglieder der Grünen an zwei Monatssitzungen teilgenommen. „Hier ist ein verstärkter Gedankenaustausch geplant“, kündigt Becker an. (den)