Bad Vilbel. Mit großer Vorfreude teilen Gewässerökologe Gottfried Lehr und Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr mit, dass die Nidda-Renaturierung im Kurpark voraussichtlich schon Ende des Sommers beginnen könne. Die mit der Naturschutzbehörde abgestimmten Fällarbeiten sollen in wenigen Tagen starten. Wegen der Naturschutz-Gesetze dürfen derartige Arbeiten während der Brut- und Setzzeit, die im März beginnt und bis in den September dauert, nämlich nicht ausgeführt werden. Die Nidda werde flussabwärts der Bibliotheksbrücke wieder zu einem richtig schönen Fluss werden, an dem man sich erholen könne. Mit flachen Ufern, Kiesbänken und Inseln werde mitten in der Stadt wieder ein Stück Natur erlebbar sein. „Ein stimmungsvolles Idyll wird entstehen“, freut sich Lehr.
Eine Flussrenaturierung mitten in einer Stadt sei etwas ganz Außergewöhnliches, was nur selten verwirklicht werden könne, betont der „Ur-Vilbeler“ Niddaexperte. Meistens fehle der Platz dazu. Aber in Bad Vilbel sei die Situation günstig. Ohne dass der Hochwasserschutz gefährdet sei, könne der vom Fluss abgeschnittene Kurpark mit dem renaturierten Flusslauf erlebnismäßig verbunden werden, erklärt er. Das Schöne dabei sei, dass lediglich 15 Gehölze und zirka 50 qm Buschwerk entfernt werden müssen, damit anstelle des kanalisierten Flussbetts sich wieder ein Stück Natur entwickeln kann. „Dem Fluss muss Platz gemacht werden“, erklärt Lehr, daher werde die Nidda hier deutlich breiter. Knorrige Weiden, Erlen und Eschen werden künftig wieder die Ufer säumen, ohne dass sie regelmäßig abgeholzt werden müssen. Diese Bäume ersetzen die 15 zu fällenden Gehölze in weit größerer Zahl. Kinder werden im flachen Uferwasser ein Stück naturbelassenen Fluss erleben können, lächelt Lehr. (sam) Seite 3,5