Bad Vilbel. Wer das Spiel der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft gegen Serbien gesehen hat, kann sich vorstellen, was sich in der Vilbeler Sporthalle abgespielt hat.
Zwar gelang Sascha Arras noch ein schneller Treffer zur 1:0 Führung, doch die überraschend stark und spielerisch sehr versierten Seulberger gewannen schnell an Überlegenheit und diktierten den verkrampften Brunnenstädtern ihr Spiel. Der sonst so sichere Lukas Büttner im Vilbeler Tor erwischte keinen guten Tag und die Deckung ließ zu große Lücken zu. So stand es zur Halbzeit 16:9 aus Sicht der Seulberger.
In der Kabine der Vilbeler erlebten die Spieler erstmals ein Donnerwetter von Trainer Daniel Wolf, der an die Moral der Mannschaft appellierte.
Seulberg gelang nach Wiederanpfiff sofort das 17:9. Angetrieben vom nun auf seiner gewohnten Spielmacherposition agierenden Kanwal Gill zogen die Vilbeler ihrerseits ein Tempospiel auf, welches die etwas älteren Seulberger nicht mehr mithalten konnten. Die Abwehr begann auf allen Positionen zu schieben und sich gegenseitig auszuhelfen, so dass Seulberg immer wieder zu Fehlern gezwungen wurde. Was dann noch aufs Tor ging, wurde vom eingewechselten Marco Petrillo mit teils spektakulären Paraden entschärft. Beim Stand von 18:20 glaubten auch die Zuschauer wieder an einen möglichen Sieg. Doch Seulberg konnte seinen Vorsprung zum 18:22 ausbauen. Dann drehte aber der besonders in der Abwehr überragend agierende Timon Kunz das Spiel beim Stand von 22:24 mit drei Toren in Folge und erzielte mit einem Tempogegenstoß eine Minute vor Schluss den 25:24-Endstand. Die Abwehr um Sascha Gilles und Florian Cosack gab jetzt alles, um den Sieg festzuhalten, der von allen gebührend gefeiert wurde.(zlp)