Karben/Bad Vilbel. Ab sofort sind die Busse der Linie 65 nicht mehr zwischen Karben und Bad Homburg unterwegs. Mangels Nachfrage kappt die Frankfurter Nahverkehrsorganisation Traffiq den nördlichen Ast der Linie. In letzter Minute hat die Stadt Karben ein Ersatzangebot organisiert: ein Anruf-Linientaxi (ALT).
Taxi ersetzt Linie 65
„Das Angebot richtet sich in erster Linie an die Erfordernisse des Schüler- und Berufspendlerverkehrs“, erklärt Karbens Stadtplaner Ekkehart Böing. Jedoch könnten nicht alle Wünsche berücksichtigt werden.
Immerhin in einem Jahr könnte das Angebot wieder besser werden: Dann wollen Karben und Bad Homburg eine neue Schnellbuslinie zwischen beiden Stadtzentren einrichten.
In Bad Vilbel verschlechtert sich die Verbindung mit dem 30er-Bus nach Frankfurt etwas. Betroffen sind alle außer Pendler und Schüler. Außerhalb der Hauptverkehrszeiten morgens und am Nachmittag enden und beginnen die Fahrten an der Friedberger Warte. Wer zur Konstablerwache will, muss in die neue Straßenbahnlinie 18 umsteigen. Immerhin verspricht die Traffiq ganz kurze Umsteigezeiten. Außerdem halten Tram und Bus am gleichen Bahnsteig. Keine Veränderungen meldet Böing für den übrigen Stadtverkehr Karben. Ebenfalls unverändert bleiben die Fahrzeiten bei den Vilbus-Linien, berichtet Marc Hebbel von den Stadtwerken Bad Vilbel. Gleiches gilt für den westlichen Main-Kinzig-Kreis, erklärt Anja Preuß, Vize-Geschäftsführerin der Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig. Bis auf wenige Anpassungen im Minutenbereich ändert sich im Regionalverkehr auf der Schiene in Wetterau und MKK nichts. Eigentlich hätten sich die Fahrgäste darauf freuen können, dass in Friedberg die Züge von und nach Hanau mit jenen von und nach Gießen verknüpft werden.
Wegen Problemen beim Hersteller der neuen Triebwagen vom Typ „Talent 2“ hat die Bahn das um mindestens ein halbes Jahr verschieben müssen. So lange werden die Strecken unabhängig voneinander betrieben, Fahrgäste müssen umsteigen.
Beim Fernverkehr bietet die Bahn den Wetterauern zwei Neuigkeiten. Sylt kommt als neues Ziel hinzu: Samstags und sonntags starten Intercity-Züge um 10.21 Uhr in Friedberg via Hamburg nach Westerland. Außerdem wird die Berlin-Verbindung (Abfahrt Friedberg um 7.17 Uhr) ausgeweitet: Statt nur samstags sind die Züge künftig an jedem Werktag dorthin unterwegs. Weshalb die wochentägliche Verbindung nach Hamburg zwangsläufig entfällt. Der Gegenzug aus Berlin erreicht Friedberg um 18.40 Uhr (im Dezember eine halbe Stunde später), der Intercity aus Sylt kommt um 19.35 Uhr an.
Verzichten müssen die Wetterauer auf den Eurocity nach Klagenfurt via Stuttgart und München. Die Bahn stellt ihn wegen zu geringer Fahrgastzahlen wieder ein.
Morgens rutscht ein Regionalexpress in die Fahrplanlücke. Abends schickt die Bahn um 18.49 Uhr von Frankfurt aus einen neuen Intercity nach Friedberg, Gießen und Kassel und schließt so eine Angebotslücke. (den)